Spitzen von EKD und Bischofskonferenz pilgern ins Heilige Land

Wenn Ökumene pilgert

Spitzenvertreter der deutschen Katholiken und Protestanten starten an diesem Sonntag erstmals zu einer gemeinsamen Pilgerreise ins Heilige Land. Dort wollten sie sich auf das bevorstehende 500. Reformationsjubiläum vorbereiten.

Blick auf den See Genezareth in Galilä / © Elisabeth Schomaker (KNA)
Blick auf den See Genezareth in Galilä / © Elisabeth Schomaker ( KNA )

Spitzenvertreter der deutschen Katholiken und Protestanten starten an diesem Sonntag erstmals zu einer gemeinsamen Pilgerreise ins Heilige Land. Dort wollten sie sich auf das bevorstehende 500. Reformationsjubiläum vorbereiten, teilten die katholische Deutsche Bischofskonferenz und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) mit.

Die Delegation aus katholischen Bischöfen und Mitgliedern des Rates der EKD wird am Sonntagabend am See Genezareth in Israel erwartet. Weitere Stationen der einwöchigen Reise sind unter anderem Bethlehem und Jerusalem.

Eine Woche gemeinsam im Heiligen Land

Auf den Spuren von Jesus sollen eine Woche lang die gemeinsamen christlichen Ursprungsorte besucht und die Verbundenheit im Glauben zum Ausdruck gebracht werden, teilten beide Kirchen mit. Eine solche ökumenische Pilgerreise habe es bisher nicht gegeben. Die Gruppe wird unter anderem auch die biblischen Orte Kapernaum, Chorazin und den Berg der Seligpreisungen ansteuern.

In den palästinensischen Autonomiegebieten stehen Nablus und Bethlehem mit der Geburtskirche Jesu auf dem Programm. In Jerusalem wird die Grabeskirche besucht, aber auch der muslimische Tempelberg, die jüdische Klagemauer und die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem.

Gemeinsame Reise ist "gemeinsame Botschaft"

An der Spitze der Delegation mit je neun evangelischen und katholischen Repräsentanten stehen der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm und Kardinal Reinhard Marx, der Vorsitzende der Bischofskonferenz. Beide haben die Reise als Bestandteil des gemeinsamen "Christusfestes" 2017 bezeichnet.

Marx äußerte die Erwartung, dass von der Reise eine gemeinsame Botschaft ausgehen könne "von der Hoffnung, die uns als Christen trägt". Bedford-Strohm sagte, es werde deutlich, "dass trotz der Trennungen der Reformationszeit beide Kirchen heute mehr verbindet als trennt". Die Pilgerreise wird bis zum 22. Oktober dauern.


Quelle:
epd