Pariser Erzbischof Aupetit wird 70

Spezialist ohne Kardinalshut

Der Pariser Erzbischof und Arzt Michel Aupetit wird am Dienstag 70 Jahre alt. 1951 in Versailles geboren, wo er auch aufwuchs, hatte er in seiner Kindheit kaum Kontakte mit der katholischen Kirche. Seine medizinischen Kenntnisse kommen ihm zugute.

Erzbischof Michel Aupetit / © Corinne Simon (KNA)
Erzbischof Michel Aupetit / © Corinne Simon ( KNA )

Er studierte Medizin und arbeitete elf Jahre lang als Arzt im Pariser Vorort Colombes. Erst mit 39 Jahren trat Aupetit ins Priesterseminar ein und wurde 1995 geweiht. Anschließend war er Seelsorger in verschiedenen Pariser Gemeinden. Zudem vertiefte er zwischen 1997 und 2006 sein Wissen über Bioethik am Uni-Krankenhaus in Creteil. 2006 wurde er zum Generalvikar in Paris und 2013 zum Weihbischof ernannt.

Spezialist für Bioethik-Fragen

2014 machte ihn Papst Franziskus zum Bischof von Nanterre im Westen von Paris. Zudem entwickelte sich Aupetit zum Spezialisten für Bioethik-Fragen. Er publizierte etwa Texte zu Embryo und Lebensende und war in der Bischofskonferenz aktiv im Ausschuss für Familie und Gesellschaft. 2018 wurde er überraschend zum neuen Pariser Erzbischof ernannt.

Kardinalshut bislang nicht erhalten

Aupetit interessierte sich auch für die Medien. Von 2014 bis 2017 war er etwa Präsident des religiösen Radiosenders Notre Dame. Den Kardinalshut, den die Erzbischöfe von Paris traditionell tragen, hat er von Papst Franziskus bislang nicht erhalten. Das liegt aber auch daran, dass sein Vorgänger, Kardinal Andre Vingt-Trois (78), noch nicht die Altersgrenze von 80 Jahren erreicht hat, mit der er sein Stimmrecht bei der Papstwahl verliert. Zwei Papstwähler aus einem Bistum sind nicht üblich.


Erzbischof Michel Aupetit (m.) auf dem Weg zur ersten Messe in der Kathedrale Notre-Dame nach dem Brand / © Guillaume Poli (KNA)
Erzbischof Michel Aupetit (m.) auf dem Weg zur ersten Messe in der Kathedrale Notre-Dame nach dem Brand / © Guillaume Poli ( KNA )
Quelle:
KNA
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