Domspatzen für Sperling als Jahresvogel

"Spatzen für Spatzen"

Die Regensburger Domspatzen werben für den Haussperling bei der aktuellen Wahl zum Vogel des Jahres. Der gesellige Vogel sei "bald gefährdet". Die Wahl zum Vogel des Jahres findet derzeit erstmals öffentlich statt.

Ein Spatz sitzt auf dem Zaun vor einer Kirche / © Mama Siba (shutterstock)
Ein Spatz sitzt auf dem Zaun vor einer Kirche / © Mama Siba ( shutterstock )

Die Unterstufe des weltberühmten Knabenchors hat dazu extra ein Wahlkampfteam namens "Spatzen für Spatzen" gegründet, wie der Chor am Mittwoch mitteilte. Der Haussperling gelte als geselliger Vogel und als "bald gefährdet", hieß es weiter. "Da lag es nahe, dass die Domspatzen sich für ihn einsetzen."

Die Domspatzen haben demnach zur Abstimmung einen eigenen Link eingerichtet. Für jede Stimme, die darüber eingehe, erhielten die Nachwuchssänger einen Punkt und könnten Geldpreise im Wert von 100 bis 300 Euro gewinnen. Damit wollen die Domspatzen-Schüler dann ihren Innenhof, den "Paradiesgarten", vogelfreundlich gestalten.

Einen Bestandsrückgang wie beim Haussperling möchten die Domspatzen bei sich selbst übrigens tunlichst vermeiden. Daher suchen sie zum kommendem Schuljahr wieder Nachwuchs. Für interessierte Schüler und deren Familien bieten die Domspatzen regelmäßig digitale Info-Veranstaltungen über Chor, Gymnasium, Tagesbetreuung und Internat an. Termine und Anmeldebedingungen sind auf www.domspatzen.de einsehbar.

50. Jubiläum der Vogelwahl

Die Wahl zum Vogel des Jahres findet derzeit erstmals öffentlich statt. Zum 50-jährigen Bestehen der Aktion sind alle Deutschen aufgerufen, für 2021 die für sie herausragende Art zu bestimmen. Veranstalter sind der bayerische Landesbund für Vogelschutz (LBV) und der Naturschutzbund Deutschland (Nabu). Bisher hatten stets Experten über die Kür entschieden. Nach einer Vorwahl kann man sich nun bis 19. März für den Spatz oder eine dieser Arten entscheiden: Amsel, Blaumeise, Eisvogel, Feldlerche, Goldregenpfeifer, Kiebitz, Rauchschwalbe, Rotkehlchen, Straßentaube.

Seit 1971 küren LBV und Nabu den Vogel des Jahres, um auf die Gefährdung von Arten und Lebensräumen hinzuweisen. Derzeit besorgniserregend sei vor allem die Situation von Vögeln der Agrarlandschaft wie Kiebitz und Rebhuhn, so die Verbände. Deutschland verzeichne bei ihnen seit 1980 eine Bestandsabnahme von 34 Prozent. Mehr als zehn Millionen Brutpaare seien verschwunden.

Grund sei besonders die Intensivierung der Landwirtschaft. Aktueller Vogel des Jahres ist die Turteltaube. Seit 1980 ist ihr Bestand den Naturschützern zufolge um etwa 90 Prozent zurückgegangen. Noch brüteten hierzulande 12.500 bis 22.000 Paare.


Regensburger Domspatzen / © Sebastian Widmann (KNA)
Regensburger Domspatzen / © Sebastian Widmann ( KNA )
Quelle:
KNA