Spanien will Abtreibungsgesetze lockern

Kirche dagegen

Die sozialistische Regierung in Spanien plant eine Lockerung der Abtreibungsgesetze. Die nationale Bischofskonferenz ist strikt gegen das Vorhaben und sieht darin einen "Angriff auf das ungeborene Leben".

Schwangerschaftstest und Ultraschallbild / © Pikul Noorod (shutterstock)
Schwangerschaftstest und Ultraschallbild / © Pikul Noorod ( shutterstock )

Laut übereinstimmenden Medienberichten (Freitag) will das Kabinett unter anderem beschließen, dass Minderjährige ab 16 Jahren einen Schwangerschaftsabbruch ohne elterliche Zustimmung vornehmen lassen können. Am Dienstag soll dem Ministerrat ein entsprechender Gesetzentwurf zur Genehmigung vorgelegt werden. Die Details sind den Angaben zufolge noch unklar.

Politisches Ablenkungsmanöver?

Die katholische Kirche ist strikt gegen das Vorhaben. Die nationale Bischofskonferenz sieht darin einen "Angriff auf das ungeborene Leben" und fordert mehr Unterstützung für Frauen, die nicht abtreiben wollen. Der neue Vorstoß der Regierung spalte die Gesellschaft und diene in erster Linie als politisches Ablenkungsmanöver, so die Kritik der Bischöfe.

Bereits Mitte April hatte das spanische Parlament die Belästigung oder Einschüchterung abtreibungswilliger Frauen unter Strafe gestellt.

Abtreibungen bis zur 14. Schwangerschaftswoche legal

Das Gesetz soll "die Privatsphäre der Frauen, ihre Freiheit und ihre physische und moralische Sicherheit" sowie ihre "sexuellen und reproduktiven Rechte" garantieren. Bei Verstößen droht eine Haftstrafe bis zu einem Jahr. Hintergrund des Beschlusses waren zahlreiche Proteste vor Abtreibungskliniken in den vergangenen Monaten.

In Spanien sind Abtreibungen bis zur 14. Schwangerschaftswoche legal. Diese Frist kann verlängert werden, wenn ein Risiko für die Gesundheit der Frau besteht oder Hinweise auf eine schwere Missbildung des Kindes vorliegen.

 

 

Quelle:
KNA