Bistum Rom verbietet Alte Messe

Spaltung der Kirche entgegentreten

Das Bistum Rom hat die Feier der sogenannten Alten Messe während der Osterfeiertage verboten. Ziel sei es, die Einheit der Kirche zu fördern. Die außerordentliche Form der Messe darf nur noch mit ausdrücklicher Erlaubnis gefeiert werden.

Alte tridentinische Messe (KNA)
Alte tridentinische Messe / ( KNA )

Das geht aus einem im Internet kursierenden Schreiben hervor, das von Kardinalvikar Angelo De Donatis unterzeichnet ist. Die Diözese bestätigte am Donnerstag die Echtheit des Dokuments, das "einige notwendige spezifische Bestimmungen" zum Papst-Erlass "Traditionis custodes" enthält.

Triduum untersagt

Demnach ist die Feier der Liturgie nach dem Messbuch von 1962 in fünf römischen Kirchen weiterhin gestattet. Ausgenommen sei das Triduum - also die Zeit vom Abend des Gründonnerstag bis zum Ostersonntag. Die Beschränkung diene dazu, die Einheit der Kirche zu fördern, heißt es.

Mit dem Erlass "Traditionis custodes" hatte Papst Franziskus, der zugleich Bischof von Rom ist, Mitte Juli die "ordentliche Form" der Messe als "einzige Ausdrucksweise" des Römischen Messritus festgelegt. Die 2007 von Benedikt XVI. in größerem Umfang erlaubte außerordentliche Form von 1962 darf künftig nur noch mit ausdrücklicher Erlaubnis des Ortsbischofs gefeiert werden.

Spaltung der Kirche verhindern

Die neuen Vorgaben sollen nach den Worten des Papstes einer kirchenpolitischen Instrumentalisierung der sogenannten Alten Messe für eine Spaltung der Kirche begegnen. Verteidiger der traditionellen Liturgie beklagen neben dem Inhalt des Dokuments auch den strengen Ton von Franziskus.

Erläuterungen zu "Traditionis custodes" aufgetaucht

Vor einigen Tagen tauchte auf verschiedenen Websites ein vertraulicher Brief des Vatikan mit Erläuterungen zu "Traditionis custodes" auf. Das dreiseitige Schreiben vom 4. August ist an den Vorsitzenden der Bischofskonferenz von England und Wales, Kardinal Vincent Nichols, gerichtet. Der Präfekt der Gottesdienstkongregation, der englische Erzbischof Arthur Roche, beantwortet seinem Landsmann darin mehrere Fragen.

Roche betont, dass Franziskus mit "Traditionis custodes" alle bisherigen Ausnahmen und Zugeständnisse für die Feier der sogenannten Alten Messe abschaffen wolle. Für eine "sehr begrenzte Zeit" könne man bis zur vollen Umsetzung "pastorale Besonnenheit" walten lassen. Dabei seien aber sorgfältige Beobachtung und Begleitung notwendig.


Quelle:
KNA
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