Soziologe sieht Bequemlichkeit bei Glaube an den Teufel

"Ewiger Sündenbock"

Der Teufel fungiert nach Worten des Soziologen Hans-Albert Wulf in der Menschheitsgeschichte als "ewiger Sündenbock" für menschliche Monstrositäten. Zugleich verweist Wulf auf eine weite Verbreitung des Glaubens an einen Teufel.

Symbolbild Teufel / © arda savasciogullari (shutterstock)
Symbolbild Teufel / © arda savasciogullari ( shutterstock )

"Für die Menschen ist das natürlich bequem, weil sie sich so der Verantwortung für ihn Handeln entziehen können", sagte er dem "Spiegel" (Samstag). Dabei seien es die Menschen selbst, "die sich eine Hölle auf Erden schaffen".

Glaube an leibhaftigen Teufel

Wulf verwies auf Untersuchungen, denen zufolge jede vierte Person in Deutschland "an einen physischen, also leibhaftigen Teufel" glaube. In Italien bäten jedes Jahr eine halbe Million Menschen ihren Priester um eine Teufelsaustreibung. Diese Vorstellung spiele also durchaus weiterhin eine Rolle.

Exorzismus

Unter Exorzismus wird die rituelle Vertreibung böser Mächte und Geister aus Personen, Lebewesen oder Gegenständen verstanden. Solche Praktiken gibt es in allen Kulturen. Sie sollen der ganzheitlichen Reinigung und Heilung dienen. Das Wort stammt vom griechischen Begriff "exorkizein" ab und bedeutet "wegbeschwören".

Priester mit Kreuz und Exorzismus-Handbuch / © Alexander Brüggemann (KNA)
Priester mit Kreuz und Exorzismus-Handbuch / © Alexander Brüggemann ( KNA )
Quelle:
KNA