Hilfswerk missio: Corona-Situation in vielen Ländern alarmierend

Soziale Unruhen werden geschürt

​In mehreren Ländern könnte das Coronavirus nach Einschätzung des katholischen Hilfswerks missio Aachen bald "existenzbedrohende Ausmaße" annehmen. In vielen Ländern übernehmen derzeit Kirchen die Aufgaben, die der Staat nicht leisten kann.

Philippinen: Ein Anwohner eines Slums erhält eine Tasche mit Hilfsmitteln / © Rouelle Umali (dpa)
Philippinen: Ein Anwohner eines Slums erhält eine Tasche mit Hilfsmitteln / © Rouelle Umali ( dpa )

Dies gelte insbesondere für Indien und seine Nachbarstaaten, den Nahen Osten, die Philippinen oder die Zentralafrikanische Republik, wie das Hilfswerk am Montag in Aachen mitteilte. Auch um Nigeria "machen wir uns große Sorgen", sagte missio-Präsident Dirk Bingener.

Verletzung der Menschenrechte

In zahlreichen Ländern übernehme die Kirche derzeit Aufgaben, die der Staat angesichts der Krise nicht leisten könne. Mancherorts seien die staatlichen Gesundheits- und Sozialsystem überfordert und erreichten nicht alle Menschen. In anderen Fällen setze der Staat seine Anti-Corona-Maßnahmen mit Gewalt durch, "die vor allem die Ärmsten trifft, Menschenrechte verletzt und soziale Unruhen schüren könnte", so Bingener. Der Kirche brächen indes Einnahmen aus Kollekten weg.

missio hilft nach eigenen Angaben mit einem Solidaritätsfonds in Höhe von 1,5 Millionen Euro. Finanziert werden sollen Überlebenshilfen, Gesundheitsaufklärung und Gesundheitsschutz, Seelsorge und Sozialarbeit, wie es hieß.


Pfarrer Dirk Bingener, missio-Präsident / © Julia Steinbrecht (KNA)
Pfarrer Dirk Bingener, missio-Präsident / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA