In der Slowakei sollen mehrere Feiertage den Sparmaßnahmen der Regierung zum Opfer fallen. Betroffen ist auch das Dreikönigsfest - zumindest im nächsten Jahr, wie slowakische Medien (Donnerstag) berichten. Die katholischen Bischöfe des EU-Landes fordern nun einen offenen Dialog über die geplante Streichung.
"Feiertage sind mit dem Erleben von Glauben und Traditionen im Kreis der Familie und der Gemeinschaft verbunden, was eine tiefere Diskussion verdient", erklärte die Slowakische Bischofskonferenz. Sie verwies auf ein Übereinkommen mit dem Vatikan, wonach sich die Slowakei vor 25 Jahren verpflichtet hat, den Dreikönigstag am 6. Januar als Feiertag zu begehen. Bisher habe die Regierung von Ministerpräsident Robert Fico die Kirchenvertreter nicht wegen der angestrebten Streichung konsultiert, hieß es.
Koalition uneins
Die Diskussion um den christlichen Feiertag sorgt nicht nur für Kritik der Opposition; auch innerhalb der regierenden Dreierkoalition herrscht in der Frage Uneinigkeit. Vize-Regierungschef Robert Kalinak verteidigte den Vorstoß: Es werde kein kirchliches Fest an sich gestrichen, sondern lediglich ein arbeitsfreier Tag.
Mit Maßnahmen wie einer Steuererhöhung und einer Pensionskürzung will die slowakische Regierung im nächsten Jahr den Haushalt um knapp drei Milliarden Euro entlasten. Geplant ist Berichten zufolge auch die Streichung von zwei weiteren Feiertagen, die der Samtenen Revolution (17. November) und dem Sieg über den Faschismus (8. Mai) gewidmet sind. Eine Parlamentsdebatte wird für Freitag erwartet.