Afrikas katholische Bischöfe rufen zu mutigen und zügigen Maßnahmen im Kampf gegen die Klimakrise auf. In einer Erklärung anlässlich des zweiten Afrikanischen Klimagipfels sprechen sie von einem "moralischen und ökologischen Notfall".
Das Treffen auf Einladung der Afrikanischen Union findet noch bis Mittwoch in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba statt. Dann wird auch eine Abschlusserklärung erwartet.
Weiter betonen die Bischöfe, dass Lösungen aus Afrika stammen, in der Gemeinschaft verankert und gerecht sein müssten. Ländliche Gemeinschaften spielten dabei mit ihrem Wissen eine wichtige Rolle.
Auch dürfe Afrika nicht nur Empfänger externer Agenden sein, sondern müsse seine eigene ökologische Zukunft gestalten. Schließlich sei der Kontinent stark vom Klimawandel betroffen.
"Afrika trägt unverhältnismäßig große Lasten wie Dürren, Zyklone, Überschwemmungen und Wüstenbildung, obwohl es am wenigsten zu den globalen Emissionen beiträgt", so Bischof Coffi Roger Anoumou aus dem westafrikanischen Benin.
Zukunft liegt im Solarstrom
Große Chancen sehen die Bischöfe im Ausbau von Solarstrom. Dieser könne Jobs schaffen, Frauen und Jugendliche stärken und Emissionen senken. "Die Zukunft liegt in der erneuerbaren Energie, insbesondere der Solarenergie", heißt es in der Erklärung.
Eine weitere Forderung der Bischöfe: Reiche Länder müssten ihre "ökologische Schuld" anerkennen und Gelder für Klimaschäden und Anpassungen bereitstellen. Diese Mittel müssten direkt bei den betroffenen Menschen ankommen. Die Kirchenvertreter kritisieren in diesem Zusammenhang das bisherige Zögern scharf: "Wir können uns nicht länger mit Ausreden zufriedengeben. Was es braucht, ist Mut und Entschlossenheit, um sich entschieden von fossilen Brennstoffen abzuwenden, erneuerbare Energiequellen zu nutzen und echte Lebensstiländerungen vorzunehmen."
Bei dem Gipfel beraten afrikanische Staats- und Regierungschefs sowie Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Er gilt als zentrale Vorbereitung der UN-Klimakonferenz COP30 im November in Brasilien. Der erste Afrikanische Klimagipfel fand 2023 in Kenia statt.