Seniorenzentren helfen mit Aktionen gegen Einsamkeit an Weihnachten

"Gemeinschaftsgefühl herstellen"

Gerade ältere Menschen fühlen sich oft einsam, wenn Weihnachten gefeiert wird. Damit Senioren im Heim schöne Weihnachtstage erleben, bieten Einrichtungen wie das Bethel-Seniorenzentrum in dieser Zeit besondere Aktivitäten an.

Autor/in:
Holger Spierig
Einer ältere Frau hält eine Weihnachtsmütze in der Hand / © Sergio Photone (shutterstock)
Einer ältere Frau hält eine Weihnachtsmütze in der Hand / © Sergio Photone ( shutterstock )

Die Weihnachtszeit macht viele Menschen nach den Erfahrungen des Einrichtungsleiters Sven Wittkamp anfälliger für Einsamkeit. "Gerade zur Weihnachtszeit dreht sich viel um Gemeinschaft und Familie", sagt der Leiter des Bielefelder Seniorenzentrums Breipohls Hof. Einige Bewohner hätten wenig oder keine Familie oder Angehörige, die zu Besuch kämen. "Wir versuchen, mit unseren Angeboten Gemeinschaft herzustellen und möglichst alle einzubinden. Das gilt natürlich ganz besonders für die Weihnachtszeit", erklärt der Einrichtungsleiter der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel.

Senioren Weihnachten / © Ground Picture (shutterstock)

So wurde in der Vorweihnachtszeit mit den Bewohnerinnen und Bewohnern gebacken, gebastelt und alles festlich geschmückt. Außerdem gebe es vor Weihnachten Adventsfeiern und eine größere Weihnachtsfeier mit Kaffeetrinken, Weihnachtsliedern und -geschichten. Zudem wird ein Gottesdienst angeboten. "An Heiligabend sorgen wir dafür, dass Betreuungskräfte da sind, die im Laufe des Tages mit den Bewohnern gemeinsam singen, Spiele spielen und für eine gemütliche, weihnachtliche Stimmung sorgen", berichtet der Einrichtungsleiter. Es gebe auch eine kleine Bescherung am Abend.

Den Menschen vermitteln, dass man für sie da ist

Wichtig für das Gemeinschaftsgefühl sind nach Worten Wittkamps auch gemeinsame Rituale. Es gebe gemeinsame Mahlzeiten, bei denen am Tisch gemeinsam gebetet werde. Regelmäßig wiederkehrende Gruppen- und Einzelangebote sorgten für eine verlässliche Tagesstruktur und trügen zur Kontaktpflege bei. "Uns ist wichtig, dass sich die Menschen eingebunden fühlen", unterstreicht der Einrichtungsleiter. Ehrenamtliche besuchen zudem Bewohnerinnen und Bewohner, die keine Angehörigen haben oder nur wenig Besuche bekommen. Wenn jemand länger einsam sei und sich immer mehr zurückziehe, könne auch der Sozialdienst der Einrichtung frühzeitig intervenieren.

Bei Besuchen von Angehörigen in einem Heim rät der Einrichtungsleiter: "Das Wichtigste ist, dass man sich die Zeit nimmt und vermittelt, dass man für den Menschen da ist." Ebenso wichtig sei es jedoch, dass nicht nur zur Weihnachtszeit Besuch komme. Damit auch die Mitarbeitenden zu Weihnachten die Familie besuchen können, werde Wert auf unterschiedliche Dienste gelegt. "Wir achten darauf, dass die Mitarbeitenden über die Weihnachtstage nicht nur Frühdienste oder nur Spätdienste haben. So können sie ihre Familie besuchen und Kontakte pflegen."

Quelle:
epd