Die Kirche hat nach Worten von Fernsehproduzent Armin Maiwald ihre "wichtigste Währung verloren, das Vertrauen". Dies zeige sich an den vielen Kirchenaustritten, sagte der Erfinder der "Sendung mit der Maus" im Interview des Portals katholisch.de am Donnerstag.
Vor 30 Jahren sei die Situation eine andere gewesen, "als vor dem Fall der Berliner Mauer sich die Menschen in den Kirchen versammelt haben, weil sie die einzigen vertrauenswürdigen Institutionen in der DDR waren".
"Sendung mit der Maus"-Erfinder hält an Unschuldsvermutung fest
Die Kirche fuße auf einem "Betonsockel, der unumstößlich ist", fügte der 83-Jährige hinzu. "Daran lässt sich wahrscheinlich nichts machen."
Sie sei jedoch mit den Missbrauchsfällen "verkehrt umgegangen und hat nur an das eigene Wohl gedacht, nicht an das der Opfer."
Im Hinblick auf den Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki sagte Maiwald, er halte es mit der Unschuldsvermutung, solange eine Schuld nicht bewiesen sei.
Deutschland "geprägt durch zwei Jahrtausende der christlichen Religion"
Aber: "Wenn ein Gerichtsprozess gegen einen Kölner Erzbischof anhängig ist – das darf eigentlich nicht sein!"
Als Kind und Jugendlicher sei das Katholisch-Sein für ihn normal gewesen, fügte der gebürtige Kölner hinzu. Er sei auch Messdiener gewesen, aber im Alter von 14 oder 15 Jahren seien ihm Zweifel gekommen.
Zugleich sei Deutschland "geprägt durch zwei Jahrtausende der christlichen Religion. Dieses Erbe können wir gar nicht abschütteln. Schließlich steht in jedem Dorf eine Kirche, die ein Beweis für die Gläubigkeit der Generationen vor uns ist."
Maiwald schrieb an Jesus-Buch mit
Maiwald, der vor einigen Jahren einer der Autoren des Buchs "Jesus – Jeschua – Iesous" war, erklärte, dabei sei es um die Frage gegangen, ob es Jesus Christus wirklich gegeben haben könne und wie dessen Leben historisch gewesen sein könnte.
Dabei sei "viel Spekulation im Spiel", weil es dazu nur sehr wenige belastbare Quellen gebe. Aber, so der Autor: "Jesus ist eine illustre Figur."