Die Erscheinung Jesu habe unter den Jüngern Furcht und Schrecken ausgelöst. Ganz unvermittelt stand er plötzlich in ihrer Mitte. Dabei bleibt seine Erscheinung widersprüchlich. "Er isst vor ihren Augen ein Stück gebratenen Fisch. Menschlicher, normaler kann es kaum zugehen", so Steinhäuser.
Auf der einen Seite schilderten die Jünger den Auferstandenen als den ganz anderen, der kommt und geht, der sich gibt und entzieht, ganz wie er will. Auf der anderen Seite berichteten sie von einem Jesus, der ganz normal und „erdenschwer“ wirke.
Ein Blinder kann plötzlich sehen
Steinhäuser veranschaulicht diese Widersprüchlichkeit Jesu anhand einer Gruppe von Menschen, die von Geburt an blind sind. Einem der Blinden werden die Augen geöffnet und er kann die Sonne sehen. Er möchte dieses Erlebnis seinen blinden Gefährten mitteilen. Doch wie soll er das machen?
"Die Blinden können all seine Reden vom Licht vom Feuerball nicht verstehen. Sie haben keine Unterscheidungsmöglichkeit zwischen Licht und Dunkel. Trotzdem möchte der sehend Gewordene etwas von seinem Glück mitteilen. Er versucht also, etwas über die Wirkungen des Lichtes auszusagen. Probieren Sie es einmal selber", so Steinhäuser.
Jesus kommt uns entgegen
Am Ende seiner Predigt bleibt Steinhäuser bei seinem Bild: „Auch wenn der Sehende den Blinden die Wirklichkeit Sonne nur bruchstückhaft vermitteln kann. Die Wirklichkeit Sonne bleibt. Sie macht die Erde hell und schenkt Wärme und Leben.“ Jesus nehme auf uns Menschen und unsere Unzulänglichkeit Rücksicht. Er komme unserem Erkenntnisvermögen entgegen. Er habe sich von den Jüngern anschauen und anfassen lassen, damit sie zum Glauben finden können.
Jesu Wort "selig, die nicht sehen und doch glauben" sei zentral. "Die Jünger konnten von Ostern nur stammeln. Und doch war da die Gewissheit: Der Herr lebt eine Gewissheit, für die die ersten Zeugen in den Tod gegangen sind". Ihr Zeugnis sei bis heute Grund des Glaubens.