Sonntag ist Tag des offenen Denkmals

"Sein und Schein" ist das Motto

Denkmäler in ganz Deutschland laden am Sonntag zum Tag des offenen Denkmals unter dem Motto "Sein & Schein - in Geschichte, Architektur und Denkmalpflege" ein. Die bundesweite Eröffnung findet in diesem Jahr in Wittenberg statt.

Blick auf den Kölner Dom / © Bryce Bondzio (shutterstock)
Blick auf den Kölner Dom / © Bryce Bondzio ( shutterstock )

Auf der Internetseite des von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DS) koordinierten Tag des offenen Denkmals haben sich rund 3.670 Denkmäler mit über 5.300 Veranstaltungen registriert. Manche Programmpunkte wie eine Führung durch den Kölner Dom unter dem Titel "Der Kölner Dom und 'die Juden'" haben aber bereits am Samstag stattgefunden.

Allein 570 Orte in Nordrhein-Westfalen

Ein Luftschutzbunker in Dormagen, eine Ausgrabung im Dortmunder Rombergpark und Kruppsche Privaträume in der Essener Villa Hügel: Am bundesweit begangenen Tag des offenen Denkmals an diesem Sonntag öffnen wieder zahlreiche Denkmäler ihre Pforten. In Nordrhein-Westfalen laden allein 570 Orte bei freiem Eintritt zum Besuch ein. Darunter sind Kirchen, Schlösser und Parks, aber auch Wohnhäuser, Industriedenkmäler oder öffentliche Gebäude. Häufig gibt es Führungen. Mitunter muss man sich anmelden.

In fast allen Regionen Nordrhein-Westfalens sind an diesem Tag offene Denkmäler zu finden. So können etwa in Oberhausen Besucher eine private Gartenanlage besichtigen, die 1936 am Wohnhaus des Warenhaus-Direktors Leo Coeppicus angelegt wurde. In Düsseldorf ist ein Reihenendhaus der sogenannten D-Zug-Arbeitersiedlung zu besichtigen, die 1929/30 errichtet wurde. Am Schiffshebewerk Henrichenburg in Castrop-Rauxel können zwei historische Schiffe bei Führungen besichtigt werden, die sonst nicht betreten werden dürfen. Gezeigt wird dabei auch die in den vergangenen Jahren restaurierte Dampfmaschine des Hafenboots "Cerberus".

Im Dortmunder Rombergpark sind die Ausgrabungen an den Überresten des Schloss Brünninghausen zugänglich. Kinder können mit Kelle und Pinsel nach den Zeugnissen der einst dort lebenden Adelsfamilie graben. Sonst nicht zugänglich ist auch ein Wohnhaus in Marl, das unter anderem aus zwei ehemaligen Postsortier-Waggons besteht. In Erkelenz kann der Duissernerhof aus dem Jahr 1763 besichtigt werden. Der Hof ist laut Stiftung wegen des Braunkohletagbaus Garzweiler II akut von Enteignung und Zerstörung bedroht. Geplant ist ein Hoffest.

Führungen außer der Reihe in Völklinger Hütte

Das Weltkulturerbe Völklinger Hütte bietet wiederum "Expeditionen" zu Räumen, die normalerweise nicht oder noch nicht für Besucherinnen und Besucher offen sind. "Hendrik Kersten und Axel Böcker aus dem Projekt- und Denkmalbauteam der Völklinger Hütte führen zu den Trockengasreinigungen und auf den Sinterkühler, wo sich spektakuläre Perspektiven auf die Industriekultur des einstigen Eisenwerks bieten", teilte das Welterbe im Saarland mit.

Zudem sei bei einer Spezialführung zu sehen, wie in der Gebläsehalle der Teppichboden entfernt werde, um die alten Fliesen und Abgänge ins Untergeschoss wieder freizulegen.

Deutscher Beitrag zu European Heritage Days

Die DSD richtet den Aktionstag seit 1993 jedes Jahr im September aus. Der Tag des offenen Denkmals steht unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Der Aktionstag ist der deutsche Beitrag zu den European Heritage Days, welche europaweit auf Denkmäler und das kulturelle Erbe aufmerksam machen wollen.


Quelle:
epd , dpa
Mehr zum Thema