Sechs südamerikanische Länder eröffnen Jesuiten-Route

Für Missionsinteressierte und Papstfans

Sechs südamerikanische Länder haben laut lokalen Medienberichten den Startschuss für eine touristische "Jesuiten-Route" geben. Der Weg führt durch die Länder Brasilien, Uruguay, Argentinien, Paraguay, Bolivien und Chile.

Generalaudienz mit Papst Franziskus / © L'Osservatore Romano (dpa)
Generalaudienz mit Papst Franziskus / © L'Osservatore Romano ( dpa )

Die Route solle nicht nur religiös interessierte Pilger ansprechen und auch die jeweilige Kultur des Gastgeberlandes herausarbeiten, erklärte den Berichten zufolge der argentinische Tourismusminister Gustavo Santos am Rande der Eröffnung in den Ruinen der Jesuitenreduktion San Ignacio im Nordosten Argentiniens. Als Jesuitenreduktion wird eine von den Jesuiten errichtete Siedlung für die indigene Bevölkerung in Südamerika bezeichnet. Zugleich wolle man damit auf die gesteigerte Nachfrage nach religiös motivierten Reisen in und nach Argentinien, dem Heimatland von Papst Franziskus reagieren, der 1958 in den Jesuitenorden eintrat.

4000 Menschen lebten in Jesuitenreduktion San Ignacio

Mit ihrer im 17. Jahrhundert gegründete Reduktion San Ignacio wollten die Jesuiten die einheimischen Guarani missionieren. In der Blütezeit um 1730 sollten etwa 4000 Menschen in der Anlage gewohnt haben.

Nachdem die Spanier die Jesuiten vertrieben, verließen die Guarani die Kleinstadt, die fortan verlassen blieb. 1984 wurde sie gemeinsam mit drei weiteren Missionen in Argentinien von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt. Reste weiterer Reduktionen, teilweise ebenfalls zum Weltkulturerbe gehörig, gibt es unter anderem in Brasilien, Bolivien und Paraguay, drei Länder, die sich wie Argentinien an der neuen Jesuiten-Route beteiligen.


Quelle:
KNA