Schrein der Heiligen Corona wird für Ausstellung vorbereitet

 (DR)

Der Schrein der Heiligen Corona soll nach Ende der Corona-Krise in Aachen gezeigt werden. Experten der Domschatzkammer entstaubten und konservierten derzeit das 100 Kilogramm schwere Reliquiar, teilte das Aachener Domkapitel mit. Der Schrein solle in einer Ausstellung präsentiert werden, wenn die Domschatzkammer wieder öffnen dürfe.

Das 93 Zentimeter hohe Kunstwerk, das Aachener Goldschmiede den Angaben zufolge 1912 fertigstellten, hat die Form einer byzantinischen Kirche und ist reich verziert. Bereits 997 soll Kaiser Otto III. Überreste der Heiligen Corona nach Aachen gebracht und sie dort beigesetzt haben. Im Zuge von Ausgrabungen im Jahr 1910 wurden die Reliquien zusammen mit Gebeinen des Heiligen Leopardus aus der Gruft geholt und später in dem Schrein bestattet. Die vergangenen 25 Jahre lagerte dieser im Depot des Domschatzmuseums.

Die Heilige, die wohl im zweiten Jahrhundert gelebt hat, ist nicht Namensgeberin des Corona-Virus. Das lateinische Wort "corona" bedeutet "Krone" - und mit dieser wird die Märtyrerin oft dargestellt. Der Überlieferung nach musste sie als 16-Jährige zusehen, wie ihr Ehemann Victor seines Glaubens wegen umgebracht wurde. Sie selbst wurde ebenfalls zum Tode verurteilt und zwischen zwei Palmen festgebunden. Als diese auseinander schnellten, riss ihr Körper in Stücke.

Traditionell wird Corona von Anlegern, Glücksspielern und Schatzgräbern um Hilfe gebeten. Auch dem Fleischerhandwerk dient sie als Patronin. (kna/Stand 20.03.2020)