Schauspieler Ulmen war für Theologie eingeschrieben

"Ich wollte nie Pfarrer werden"

Der Schauspieler Christian Ulmen hat sich nach der Schule für ein Studium der evangelischen Theologie eingeschrieben - Pfarrer wollte er nach eigenem Bekunden aber nicht werden. Er habe das nur gemacht, um seine Eltern zu beruhigen.

Schauspieler Christian Ulmen / © Soeren Stache (dpa)
Schauspieler Christian Ulmen / © Soeren Stache ( dpa )

Sie hätten gewollt, das er studiere, sagte der 46-Jährige der "Zeit"-Beilage "Christ & Welt" (Donnerstag). "Ich habe so getan, als hätte ich mir das reiflich überlegt: In Religion steckt viel Psychologie drin, wir haben einen Pfarrer in der Familie, ich habe das kleine Latinum, ist doch super. Meine Mutter hat gefragt: 'Hast du dich denn schon einschreiben lassen an der Uni?' Ich: 'Neee.' Sie: 'Ich fahre dich da jetzt hin.' Sie wusste, ich mache das sonst nie", berichtete Ulmen.

Auf die Frage nach dem Sinn seines Lebens sagte der Schauspieler: "Mit dem Zeugen und Großziehen von Kindern bin ich sicher nah dran. Ich empfinde außerdem meine Arbeit als sinnstiftend." In einer Werbung habe er einmal über seinen Job gesagt, dass es keine Arbeit sei, Geschichten zu erfinden und Figuren zu spielen. "Das hat einen Shitstorm ausgelöst, Schauspieler und Autorinnen empörten sich: Natürlich ist das Arbeit! Wir verdienen damit unseren Lebensunterhalt, müssen uns anstrengen!"

"Meinen seelischen Bedürfnissen nachgehen"

Es sei der Eindruck entstanden, er habe künstlerisches Schaffen als "tagverträumtes Hängemattendödeln" verklärt und damit ein "gängiges Klischee" bedient, sagte Ulmen. Aber er definiere den Begriff Arbeit als etwas, was man "tendenziell ungern und allein zum Broterwerb zu erledigen hat". Und das treffe auf ihn nicht zu.

"Ich habe das Glück, machen zu können, worauf ich Lust habe, was mich tief befriedigt. Dreharbeiten sind hart, mühevoll und kräftezehrend, aber ich habe hinterher nicht das Gefühl, gearbeitet zu haben, sondern ich durfte meinem seelischen Bedürfnis nachgehen", so Ulmen.

Quelle:
KNA