Sant'Egidio fordert humanitäre Korridore für Flüchtlinge

"Exodus" aus der Ukraine hat gerade erst begonnen

Sant'Egidio-Gründer Andrea Riccardi fordert das sofortige Einrichten humanitärer Korridore für Flüchtlinge aus der Ukraine. 500.000 hätten das Land bereits verlassen. Sie seien nur der Anfang, wenn der Krieg nicht gestoppt werde.

Geflüchtete in Polen / © Petr David Josek (dpa)
Geflüchtete in Polen / © Petr David Josek ( dpa )

Das sagte Riccardi der Zeitung "La Stampa» (Dienstag). Der Exodus habe gerade erst begonnen. Bevor die EU Waffen in die Ukraine schicke, müsse sie alles tun, um den Krieg zu stoppen, so der Sant'Egidio-Gründer.

Die katholische Gemeinschaft sei selbst in der Ukraine, ebenso in Polen sowie in der Slowakei aktiv. Dort brächten Helfer die Geflüchteten in Unterkünfte, die von den Menschen vor Ort zur Verfügung gestellt würden, sagte Riccardi. Er glaube, dass die meisten Ukrainer aber nicht dort bleiben, sondern weiter nach Italien oder Deutschland reisen wollten. Darum sei es wichtig, schon jetzt die notwendigen Strukturen für die Neuankömmlinge zu schaffen.

Riccardi drängte die internationale Gemeinschaft, alles zu tun, um den Krieg zu beenden. "Denn ich fürchte, dass die Ukraine zu einem schrecklichen Schlachtfeld werden könnte, auf dem es weder Gewinner noch Verlierer gibt", so der 72-Jährige. Bereits am Sonntag hatte Papst Franziskus humanitäre Korridore für ukrainische Flüchtlinge gefordert.

Quelle:
KNA