Salomonen: Caritas startet Hilfsmaßnahmen und -appell

Hilfe für Tsunami-Opfer schwierig

Einen Tag nach dem schweren Seebeben vor den südpazifischen Salomonen-Inseln wird allmählich das Ausmaß der Zerstörungen sichtbar. In der am schwersten betroffenen Westprovinz der Inseln kamen mehr als 20 Personen ums Leben, 5.000 sind obdachlos. Inzwischen laufen die Hilfsmaßnahmen an - unter erschwerten Bedingungen, wie Caritas feststellen muss.

 (DR)

Zahlreiche Gebäude der Kirche schwer beschädigt
Mindestens 13 Dörfer wurden von den bis zu zehn Meter hohen Flutwellen zerstört. Von dem Tsunami betroffen sind Angaben der Vereinten Nationen zufolge auch Teile von Papua-Neuguinea. Mehrere Nachbeben erschütterten die Region.

Der Ministerpräsident der Salomonen, Manasseh Sogavare, befürchtete in einer Fernsehansprache noch steigende Opferzahlen. Das Epizentrum des Bebens vom Montagmorgen lag rund 45 Kilometer von Gizo entfernt. Die Stadt sei durch die Erdstöße der Stärke 8,1 auf der Richterskala und die nachfolgende Flutwelle fast völlig zerstört worden, berichtete die Tageszeitung "Solomon Star News". Nach Angaben von Caritas Australia wurden auch die katholische Kathedrale sowie einige Gebäude der Diözese schwer beschädigt.

Caritas startet Hilfsappell
Inzwischen laufen die Hilfsmaßnahmen an. Am dringendsten würden zunächst Wasser, Nahrungsmittel und Notunterkünfte benötigt, teilte Caritas mit. Erschwert wird die Hilfe durch die schwer beschädigte Infrastruktur. "Die Kommunikationsnetze in Gizo funktionieren nicht, und deshalb ist es schwierig, Kontakte herzustellen", sagte ein Sprecher. Auch der Flughafen von Gizo sei derzeit nicht nutzbar.

Die australische Regierung gab umgerechnet 1,2 Millionen Euro für Soforthilfemaßnahmen frei. Auch die Vereinten Nationen stellten Hilfen für die Salomonen und Papua-Neuguinea in Aussicht. Mehrere schwere Erdbeben wurden am Dienstag auch aus anderen Teilen der pazifisch-asiatischen Region gemeldet. Am Morgen erschütterte ein Erdbeben der Stärke 6,2 den Nordosten Afghanistans. Erdstöße wurden auch in der indonesischen Provinz Sulawesi registriert.

Unter den Toten auf den Salomonen ist auch ein Bischof der protestantischen United Church. Bischof Rowlington Zappo habe in der Nähe der Provinzhauptstadt Gizo einen Gottesdienst gefeiert, als die Flutwelle heranrollte. Außer dem Bischof seien drei Gottesdienstbesucher umgekommen, sagte ein Kirchensprecher australischen Medien.