Michael Patrick Kelly, (47), Musiker, blickt mit Dankbarkeit auf seine Erfahrungen in einem Kloster zurück. "Vor der Zeit im Kloster war ich wie ein Computer voller Viren", vertraute Kelly der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" an. "Mit 18 war ich Bandleader der Kelly Family, es gab Erwartungsdruck. Mit Anfang 20 hatte ich eine Phase, in der ich nicht mehr leben wollte." Gerettet habe ihn "eine Psychotherapie und der Glaube, das Interesse an Spiritualität und der Gang ins Kloster".
Auch heute noch zehre er von dieser Zeit, sagte Kelly, der laut Angaben auf seiner Homepage im Alter von 26 Jahren ins Kloster ging und sechs Jahre lang als Mönch lebte. "Jeden Morgen bekomme ich von einem damaligen Klosterbruder per Whatsapp einen Bibelvers, zu dem er einen fünfminütigen Impuls gibt. Das höre ich, während ich meine Zähne putze. Es ist wie Nahrung für meine Seele."
"Gott ist keine Jukebox"
Außerdem bete er regelmäßig, bekannte der Musiker. Zum einen aus Dankbarkeit. "Das Zweite ist, dass ich hilfreich, dienlich sein möchte." Er persönlich sei davon überzeugt, dass jedes Gebet einen Effekt habe. "Wenn auch vielleicht nicht denjenigen, den man sich erhofft hat. Gott ist keine Jukebox, in die man fünf Euro einwirft und jedes Lied zu hören bekommt, das du hören willst." Soeben ist Kellys neues Album "Traces" erschienen.