Russische Besatzungstruppen verschleppen Priester in Donezk

Renovabis fordert Freilassung

In der Ukraine sind offenbar zwei katholische Ordensleute von russischen Besatzungstruppen verschleppt und inhaftiert worden. Den beiden Redemptoristen-Patres werden "subversive Aktivitäten" vorgeworfen. Renovabis zeigt sich entsetzt.

Thomas Schwartz / © Dieter Mayr (KNA)
Thomas Schwartz / © Dieter Mayr ( KNA )

So zitiert das Portal Vatican News aus einer Mitteilung des griechisch-katholischen Exarchates Donezk. Sie sollen Waffen, Munition sowie Bücher über die Geschichte der Ukraine besessen haben. Der Hauptgeschäftsführer des katholischen Osteuropahilfswerks Renovabis, Thomas Schwartz, forderte "die sofortige und unversehrte Freilassung der zwei engagierten Seelsorger".

Dienst "absolut legal" ausgeübt

Schwartz stellte sich hinter das Exarchat (Bistum), das die Anschuldigungen gegen die beiden Geistlichen zurückwies. Sie hätten ihren Dienst mehr als drei Jahre lang "absolut legal" ausgeübt und dem Volk beigestanden. Die Geschichte von unterirdisch versteckten Waffen sei ein erfundener Vorwand, ihre Festnahme grundlos. Der Exarch, Bischof Stepan Meniok, sprach von einer "rechtswidrigen Entführung".

Die Festsetzung durch die russische Besatzungsverwaltung erfolgte demnach in Berdjansk westlich von Mariupol. Bei den beiden Ordensleuten handele sich um Ivan Levitskyi und Bohdan Heleta, den Pfarrer und den Kaplan der örtlichen Pfarrei Mariä Geburt.

Schicksal öffentlich wahrnehmen

Renovabis-Leiter Schwartz zeigte sich besorgt angesichts vieler Berichte von Misshandlungen und Folter in den russisch besetzten Gebieten der Ukraine. "Wir müssen leider das Schlimmste befürchten." Bundesregierung und Europäische Union sollten sich auf diplomatischem Wege für die Freilassung der beiden Patres einsetzen. Ihr Schicksal müsse öffentlich wahrgenommen werden. Die Priester stünden exemplarisch für viele andere unschuldige Menschen in den besetzten Gebieten.

Renovabis

Renovabis ist das jüngste der sechs katholischen weltkirchlichen Hilfswerke in Deutschland. Es wurde im März 1993 auf Anregung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) von den deutschen Bischöfen gegründet. Seither gibt es jedes Jahr eine mehrwöchige bundesweite Aktion. Sie endet jeweils am Pfingstsonntag mit einer Kollekte in den katholischen Gottesdiensten in Deutschland.

Der lateinische Name des Hilfswerks geht auf einen Bibelpsalm zurück und bedeutet "Du wirst erneuern".

 © Renovabis
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Quelle:
KNA