Russische Agentur Tass widmet Papst Franziskus Fotoausstellung

"Ein Mann, der für den Glauben kämpfte"

Hunderte Korrespondenten aus aller Welt berichten über alles, was der Papst tut. Sogar Russlands staatliche Nachrichtenagentur Tass. Nun würdigt Vladimir Putins Sprachrohr Franziskus. Auch mit politischen Botschaften.

Papst Franziskus spricht beim Neujahrsempfang für das Diplomatische Korps des Vatikans am 8. Januar 2024 im Vatikan / © Vatican Media/Romano Siciliani/KNA (KNA)
Papst Franziskus spricht beim Neujahrsempfang für das Diplomatische Korps des Vatikans am 8. Januar 2024 im Vatikan / © Vatican Media/Romano Siciliani/KNA ( KNA )
Alexander Gruschko (Archiv) / © Olivier Hoslet (dpa)
Alexander Gruschko (Archiv) / © Olivier Hoslet ( dpa )

Die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass widmet dem an Ostermontag gestorbenen Papst Franziskus eine Fotoausstellung. Russlands Vize-Außenminister Alexander Gruschko sagte bei der Eröffnung in Moskau, der Tod des Papstes sei ein großer Verlust für alle, wie die Agentur auf der Plattform X schrieb.

"Er wird uns als ein Mann in Erinnerung bleiben, der für den Glauben, für traditionelle Werte, gegen Entmenschlichung und generell gegen all die Prozesse kämpfte, die wir heute in der westlichen Welt beobachten. Und das bringt unsere Länder einander spirituell und politisch näher."

Beziehungen zum Vatikan weiter ausbauen

Russlands Außenministerium werde die politischen Beziehungen zum Vatikan weiter ausbauen und auf verschiedenen internationalen Plattformen mit ihm interagieren, so Gruschko bei der Eröffnung, an der laut dem Bericht auch der Nuntius in Russland teilnahm, Erzbischof Giovanni d'Aniello.

Die TASS-Redaktion hat ihren Hauptsitz in Moskau / © Arsenie Krasnevsky (shutterstock)
Die TASS-Redaktion hat ihren Hauptsitz in Moskau / © Arsenie Krasnevsky ( shutterstock )

Die Ausstellung in der Nähe der Tass-Redaktion in der russischen Hauptstadt zeigt Bilder aus der Amtszeit von Franziskus (2013-2025), die von Fotokorrespondenten der Agentur aufgenommen wurden. Tass ist nach eigenen Angaben das einzige russische Massenmedium, das im Pressepool des Papstes vertreten ist und dessen internationales Reporterteam das Oberhaupt der katholischen Kirche auf seinen Auslandsreisen begleitet.

Diplomatische Gespräche im Vatikan unwahrscheinlich 

Im Umfeld der Amtseinführung von Papst Leo XIV. am 18. Mai im Vatikan hatte es Spekulationen gegeben, ob dort Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine stattfinden könnten. Dies wurde inzwischen von russischer Seite zurückgewiesen. 

Sergej Lawrow / © Russian Foreign Ministry Press Service (dpa)
Sergej Lawrow / © Russian Foreign Ministry Press Service ( dpa )

Außenminister Sergej Lawrow bezeichnete die Bereitschaft des Vatikans, solche Gespräche auszurichten, als "ein wenig unelegant". Es wäre doch merkwürdig, wenn zwei orthodoxe Länder auf einer katholischen Plattform Fragen zur Beseitigung der Ursachen des Konflikts diskutieren würden, so Lawrow.

Moskau und der Vatikan

Die Beziehungen zwischen Moskau und dem Vatikan gelten seit jeher als schwierig. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) zeichnet wichtige Stationen nach:

988: Durch die Taufe und seine Eheschließung mit der Schwester des oströmischen Kaisers rückt Wladimir, Fürst der Kiewer Rus, in die Familie der christlichen Könige des Mittelalters auf. Er betreibt die Christianisierung vielfach brutal. In dieser Periode werden in mehreren Städten auch lateinische Kirchen errichtet; die Bischöfe sind allerdings durchweg "Griechen".

Kyrill I. und Papst Franziskus (Archiv) / © Paul Haring/CNS photo (KNA)
Kyrill I. und Papst Franziskus (Archiv) / © Paul Haring/CNS photo ( KNA )
Quelle:
KNA