Auf Antrag der beiden deutschen Diözesen des Moskauer Patriarchats bestimmte das Leitungsgremium der russisch-orthodoxen Kirche, der Heilige Synod, den deutschen Nationalfeiertag 3. Oktober zum Gedenktag unter anderem für die Heiligen Bonifatius, Gereon, Korbinian, Afra und Walburga.
Die Kommission für die Heiligsprechung sei zu dem Schluss gekommen, dass "ihre großen Taten und ihr Martyrium außer Zweifel stehen", heißt es in dem am Donnerstagabend in Sankt Petersburg veröffentlichten Protokoll. Andere von den Diözesen vorgeschlagene Namen bedürften weiterer Untersuchungen.
"Vorbildlich verehrte Glaubenszeuginnen und -zeugen"
Metropolit Mark aus München und Erzbischof Tichon aus Berlin hatten um die Genehmigung der weltweiten Verehrung von Heiligen Deutschlands aus dem ersten Jahrtausend gebeten. Es geht um als vorbildlich verehrte Glaubenszeuginnen und -zeugen, die schon zur Zeit der noch ungeteilten Kirche in den heute zu Deutschland gehörenden Gebieten verherrlicht wurden. Die katholische Kirche erinnert seit langem einzeln an diese Heiligen an jeweils eigenen Gedenktagen.
Die beiden russisch-orthodoxen Diözesen in Deutschland hatten 2018 mit der Sammlung von Material über die Heiligen begonnen, damit sie in den Kirchenkalender aufgenommen werden. 2019 veranstalteten sie zudem eine Konferenz zum Thema in Berlin.
Russisch-orthodoxe Kirche
Die russisch-orthodoxe Kirche ist mit rund 150 Millionen Gläubigen die mit Abstand größte orthodoxe Nationalkirche. In Russland bekennen sich gut zwei Drittel der Bevölkerung zu ihr - etwa 100 Millionen Menschen. Fast alle übrigen früheren Sowjetrepubliken zählt das Moskauer Patriarchat ebenfalls zu seinem kanonischen Territorium.
