Ruhrbistum: Gemeindereform im Stadtdekanat Essen abgeschlossen

"Größte Reform der kirchlichen Landschaft"

Die umfassende Neuordnung der katholischen Gemeinden im Ruhrbistum ist jetzt im Stadtdekanat Essen abgeschlossen. Mit der dortigen Gründung von fünf Großpfarreien endete am Dienstag die rechtliche Umstrukturierung, wie die Stadtkirche mitteilte. Noch ist die größte Reform der kirchlichen Landschaft seit Gründung des Ruhrbistums vor 50 Jahren aber nicht beendet.

 (DR)

Die Umstrukturierung wird auf Bistumsebene erst mit der Errichtung von vier Großpfarreien in Bochum und einer in Wattenscheid voraussichtlich zum 1. September abgeschlossen sein.
Im Zuge der Reform wurden und werden die bisher 259 eigenständigen Gemeinden zu 43 Großverbünden zusammengeschlossen. Im Stadtdekanat Essen, das ein Viertel aller Gläubigen, Priester und Kirchen des Ruhrbistums umfasst, wurden 58 Gemeinden zu 10 Großpfarreien zusammengelegt. Die Mitgliederzahlen liegen zwischen 16.000 und 33.000 Katholiken.

24 von 80 Essener Kirchen werden im Zuge der Reform aufgegeben, wie die Stadtkirche weiter mitteilte. Für 4 Gotteshäuser sei bereits eine Lösung gefunden worden. Eins wurde zum Altenheim umgebaut, eins soll Pflegeschule werden, zwei weitere sollen der Russisch-Orthodoxen Gemeinde und der Chaldäischen Gemeinde übergeben werden.

Das Bistum weist den Großpfarreien den Angaben zufolge für 2009 etwa die Hälfte der Mittel zu, die den Pfarreien vor Beginn der Reform
2005 zur Verfügung standen. Daher werde die Zahl der Arbeitsplätze etwa für Küster und Kirchenmusiker sowie die der Immobilien sinken, hieß es. Der Personalabbau solle möglichst sozialverträglich gestaltet werden, etwa durch Angebote von Altersteilzeit.

Derzeit bereiten die Gemeinden Kirchenvorstandswahlen vor. Die Gremien bestimmen über Finanzen, Personal und Liegenschaften in der Großpfarrei. Die neuen Pfarrgemeinderäte, in denen sich ebenfalls Laien um das pastorale Leben kümmern, sollen sich paritätisch aus den Pfarrgemeinderäten der früher eigenständigen Gemeinden zusammensetzen. Diese sollen als "Gemeinderäte" bestehen bleiben.