Roma-Gruppe kann vorerst im Hamburger Michel bleiben

Äußerste Migrationswellen

Die Roma-Gruppe, die im Hamburger Michel gegen die drohende Abschiebung protestiert, wird vorerst in der Kirche und im Gemeindehaus bleiben. Für heute ist ein Gespräch von Kirchenvertretung und Behörde geplant.

Roma protestieren im Michel / © Christian Charisius (dpa)
Roma protestieren im Michel / © Christian Charisius ( dpa )

Er habe den Roma den Aufenthalt bis auf weiteres zugesichert, sagte Hauptpastor Alexander Röder dem epd am Sonntag. Am Montag soll ein Gespräch zwischen Pröpstin Ulrike Murmann und der Hamburger Innenbehörde die Situation der 40 Menschen klären.

Am Sonntag hatte ein Vertreter der Gruppe die Möglichkeit, in einem Festgottesdienst in der Hauptkirche sprechen. "Ich bitte Euch alle im Namen Gottes, uns zu helfen", sagte er. Er hatte während des Gottesdienstes drei Minuten Rederecht bekommen.

Der Festgottesdienst fand zum Abschluss des Besuchs aller 32 Partnerkirchen der evangelischen Nordkirche statt. Landesbischof Gerhard Ulrich sagte in seiner Predigt: "Ich fühle mit ihnen." Er forderte Behörden, Politiker und die Gesellschaft insgesamt zur Hilfe auf. "Die äußersten Wellen der globalen Migration, die uns erreichen, sind keine Episode", unterstrich der Landesbischof.

Zu der Partnerkirchen-Konsultation unter dem Motto "Gemeinsam den Weg der Gerechtigkeit gehen" waren 60 Delegierte aus den 32 weltweiten Partnerkirchen der Nordkirche für zehn Tage zusammengekommen. Zum Abschluss der Konsultation verabschiedeten die Delegierten eine Deklaration. Darin benannten sie den Einsatz für Flüchtlinge und den Kampf gegen Armut als vordringliche Aufgaben der Kirche.


Quelle:
epd