Drei Viertel aller Menschen lebten in einem Land, in dem ihr Recht auf Religions- und Weltanschauungsfreiheit nicht gewährleistet sei, sagte er der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Donnerstag).
"Dass dieses Amt nun im Auswärtigen Amt angesiedelt ist, ist ein klares Signal dafür, dass es auch Teil der deutschen Außenpolitik ist, sich diesen Fragen zu widmen."
Vielfach werde Religion missbraucht, um andere Menschen zu diskriminieren. Ein Extrembeispiel sei die menschenvernichtende und menschenverachtende Terrorgruppe IS, die behauptet, Vertreter der Muslime zu sein. "Das sind sie nicht", sagte Rachel.
Sorge um Situation in Syrien und Westjordanland
Die Situation in Syrien mit tödlichen Angriffen auf Christen und Kämpfe zwischen sunnitisch-islamischen Beduinen und Drusen wolle er sich genau ansehen, sagte er. Auch bei einem besorgniserregenden Vorfall vor einigen Tagen in Taybeh, der letzten rein christlichen Ortschaft im Westjordanland, habe es Übergriffe und Brandanschläge gewalttätiger israelischer Siedler gegeben. "Das muss aufgeklärt, die Täter zur Verantwortung gezogen und weitere Gewalt verhindert werden."
Das Bundeskabinett hatte Rachels Ernennung am 28. Mai zugestimmt.
Rachel ist Nachfolger von Frank Schwabe, der das 2018 geschaffene Amt zuletzt innehatte. Das Amt des Beauftragten der Bundesregierung für Religions- und Weltanschauungsfreiheit wechselte zur 21. Legislaturperiode ins Auswärtige Amt. Rachel ist seit 1994 Mitglied des Deutschen Bundestages. Er ist evangelischer Christ, Bundesvorsitzender des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU (EAK) und Mitglied des Rates der EKD.