Rektor der päpstlichen Musikhochschule lobt Gesang von Papst Leo XIV.

"Ein schönes Timbre"

Leo XIV. hat seit seiner Wahl bereits mehrfach die Stimme zum Gesang erhoben. Für Kirchenmusiker ist das eine wahre Freude, zumal der aus dem Jesuitenorden kommende Papst Franziskus so gut wie nie öffentlich sang.

Der neu gewählte Papst Leo XIV. (r), der US-Amerikaner Robert Prevost, erscheint nach dem Konklave auf dem Balkon des Petersdoms im Vatikan (dpa)
Der neu gewählte Papst Leo XIV. (r), der US-Amerikaner Robert Prevost, erscheint nach dem Konklave auf dem Balkon des Petersdoms im Vatikan / ( dpa )

Ein singender Papst: Für den Rektor des Päpstlichen Instituts für Kirchenmusik, Robert Mehlhart, ist das toll. "Wir sind alle begeistert, dass Papst Leo so ein großartiger Sänger ist", sagte der 43-Jährige der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Rom.

Auch die 154 Studenten aus mehr als 40 Nationen freuten sich über die Gesangskünste des Papstes. "Er ist wirklich sicher, trifft die Noten und hat ein schönes Timbre", so Mehlhart.

Man merke, dass der zum Papst gewählte Robert Prevost aus seiner Zeit im Augustinerorden die Tradition regelmäßigen Gesangs kenne. "Er ist eindeutig ein geübter Sänger", sagte Mehlhart, der vor seiner Zeit in Rom an der Münchner Theatinerkirche Chordirektor der Vokalkapelle war.

Augustinus und die Musik

Dies gehe sicher auch auf den Ordensgründer Augustinus zurück. Dieser sei tief bewegt gewesen von geistlicher Musik. "Sein berühmtes Diktum lautet: Cantare amantis est - wer liebt, der singt", erklärte der Dominikaner Mehlhart. Er selbst sang als Solist im Konzertchor der Regensburger Domspatzen und studierte Kirchenmusik und Musikwissenschaft in Wien und Oxford.

Anders als sein sangesfreudiger Nachfolger hat Papst Franziskus (2013-2025) in seiner Amtszeit fast nie gesungen. Das lag zum einen an seiner Herkunft aus dem Jesuitenorden, der dem Kirchengesang traditionell keine große Bedeutung beimisst. Zum anderen fiel dem Argentinier wegen einer Lungenschwäche schon früher das Singen schwer.

Robert Francis Prevost (Papst Leo XIV.)

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Robert Francis Prevost gilt als ein Kardinal der Mitte. Obwohl US-Amerikaner ist der Ordensmann in Rom, der Kurie und der Weltkirche zu Hause. Zuletzt leitete der 69-Jährige die Vatikanbehörde für Bischöfe, quasi die Personalabteilung der katholischen Weltkirche. In dieser Funktion war Prevost in den vergangenen zwei Jahren zuständig für einen Großteil der Bischofsernennungen weltweit.

Papst Leo XIV / ©  Andrew Medichini/AP (dpa)
Papst Leo XIV / © Andrew Medichini/AP ( dpa )
Quelle:
KNA