Kirchenpräsidentin blickt skeptisch auf weihnachtliche Popmusik

Reduzierung auf Familienfeier

Die Präsidentin der Evangelisch-reformierten Kirche, Susanne bei der Wieden, blickt skeptisch auf weihnachtliche Popmusik. Vor 20 Jahren habe sich noch Transzendentes in Liedtexten wiedergefunden

Junger Mann mit Kopfhörern / © Jose Luis Carrascosa (shutterstock)
Junger Mann mit Kopfhörern / © Jose Luis Carrascosa ( shutterstock )

In Songs wie "Little Things" von Abba und "Merry Christmas" von Elton John und Ed Sheeran werde Weihnachten "auf die Familienfeier reduziert und vielleicht noch aufs Küssen unterm Mistelzweig", kritisierte bei der Wieden in einem Interview der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Nur noch heile Familienwelt

"Man findet keine Anhaltspunkte mehr dafür, was Weihnachten in einem theologischen Sinne bedeutet. Wenn es heute nur noch um die Sehnsucht nach einer heilen Familienwelt und Kitsch geht, macht mich das sehr nachdenklich", erklärte sie. "Wir müssen auch den Mut haben, anders von Weihnachten zu reden."

So kämen sich die Bilder von den Zelten an der belarussischen Grenze mit ihren Vorstellungen von Bethlehem vor 2.000 Jahren sehr nahe, erläuterte die Kirchenpräsidentin. "Und der Hinweis, Gott sei einer von denen, die da in der Kälte ausharren, ist dann eine Metapher, an die viele anknüpfen können."


Die Frankfurter Theologin Susanne Bei der Wieden ist die erste Kirchenpräsidentin der Evangelisch-reformierten Kirche / © Tim Wegner (epd)
Die Frankfurter Theologin Susanne Bei der Wieden ist die erste Kirchenpräsidentin der Evangelisch-reformierten Kirche / © Tim Wegner ( epd )
Quelle:
KNA , epd
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