Reaktionen auf Papst Leo XIV.

Ein US-amerikanischer Papst

US-Kardinal Robert Francis Prevost wurde am Donnerstag zum neuen Papst gewählt. Damit folgt er als Papst Leo XIV. auf Franziskus. Es gibt bereits die ersten Gratulationen aus Kirche und Politik - sowohl aus Deutschland wie der Welt.

Papst Leo XIV., der frühere Kardinal Robert F. Prevost, winkt nach seiner Wahl zum Papst am 8. Mai 2025 der Menge auf dem Petersplatz im Vatikan / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Leo XIV., der frühere Kardinal Robert F. Prevost, winkt nach seiner Wahl zum Papst am 8. Mai 2025 der Menge auf dem Petersplatz im Vatikan / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Redaktioneller Hinweis: Dieser Artikel wird von uns laufend aktualisiert.

Kardinal Woelki freut sich über Papst Leo

Der deutsche Kardinal Rainer Maria Woelki nimmt an der Messe vor Beginn des Konklave teil. (dpa)
Der deutsche Kardinal Rainer Maria Woelki nimmt an der Messe vor Beginn des Konklave teil. / ( dpa )

Kardinal Rainer Maria Woelki als einer der drei deutschen wahlberechtigten Kardinäle freut sich live aus Rom: "Heute Nachmittag haben wir mit Leo XIV. einen neuen Heiligen Vater gewählt– das war ein wirklich bewegendes und auch tiefgehendes Ereignis und Erlebnis. Ich bin wirklich ganz froh und glücklich, dass wir so schnell einen neuen Heiligen Vater gefunden haben. Als wir alle gemeinsam eben mit ihm oben auf dem Balkon waren, habe ich die Freude und Dankbarkeit von Tausenden von Menschen gespürt – und auch die Herzlichkeit, mit der sie unseren neuen Papst begrüßt haben. Wir wollen für ihn beten und ihm all unsere Unterstützung versprechen.“ Mit Aufsteigen des weißen Rauches läutete der Decke Pitter im Kölner Dom 15 Minuten lang, die Glocken der anderen katholischen Kirchen im Erzbistum Köln schlossen sich mit einem Festgeläut an.

Kardinal Marx: Ein Mann des Zuhörens

Reinhard Kardinal Marx / © Daniel Karmann (dpa)
Reinhard Kardinal Marx / © Daniel Karmann ( dpa )

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx sieht in dem neuen Papst Leo XIV. einen Mann des Ausgleichs. Ihm habe sehr gut gefallen, dass der Papst das Wort "Friede" an den Anfang seiner ersten Ansprache gestellt habe, sagte der Erzbischof von München und Freising, der auch an der Papstwahl teilgenommen hatte, am Donnerstagabend im "heute journal" des ZDF.

Der Papst sei kein Politiker, sondern ein geistlicher Mensch der inspirieren wolle, betonte Marx. Friede bedeute, "dass Menschen sich begegnen auf Augenhöhe, tolerant sind, im Dialog sind, sich verstehen wollen". Nur so könne menschliches Miteinander gelingen. "Wenn wir das verlieren, in der Zeit der Polarisierung, dann ist das schrecklich", warnte der Kardinal.

Bätzing: "Akzente der Kontinuität zu Franziskus"

Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hielt die Predigt beim Requiem für Papst Franziskus in Berlin / © Michael Kappeler (epd)
Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hielt die Predigt beim Requiem für Papst Franziskus in Berlin / © Michael Kappeler ( epd )

Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat die Wahl des US-Amerikaners Robert Francis Prevost zum neuen Papst begrüßt. In seiner ersten Botschaft habe er "wichtige Akzente der Kontinuität zu Papst Franziskus gesetzt", erklärte der Limburger Bischof am Donnerstagabend und verwies auf den Friedensgruß des neuen Papstes, der den Namen Leo XIV. gewählt hat. Damit habe der neue Papst deutlich gemacht, "dass die Kirche auch weiterhin in internationalen Konflikten zur Vermittlung bereit ist", erklärte Bätzing. Der Bischof sieht zudem Rückhalt für den deutschen Kurs der Erneuerung der katholischen Kirche durch das neue Kirchenoberhaupt. "Gerade seine klaren Worte zu einer synodalen Kirche, die voranschreitet und für alle Menschen da sein will, sind eine Aussage, die uns auch als Kirche in Deutschland den Rücken stärkt", sagte Bätzing und bezeichnete die Wahl als "hervorragend". Der neue Papst werde "ein Brückenbauer im wahrsten Sinne des Wortes" sein, sagte Bätzing: "Leo XIV. steht für Dialog und eine Kirche, die nicht um den eigenen Kirchturm kreist."

Bundeskanzler Merz: Amt in Zeiten großer Herausforderungen 

Bundeskanzler Friedrich Merz / © Michael Kappeler (dpa)
Bundeskanzler Friedrich Merz / © Michael Kappeler ( dpa )

Bundeskanzler Friedrich Merz hat als einer der Ersten dem neuen Papst gratuliert. "Durch Ihr Amt geben Sie in diesen Zeiten großer Herausforderungen Millionen von Gläubigen weltweit Hoffnung und Orientierung", erklärte Merz unmittelbar nach der Verkündung des Namens des neuen Oberhaupts der katholischen Kirche am Donnerstagabend. Gewählt wurde im Konklave der US-Amerikaner Robert Francis Prevost, der sich Papst Leo XIV. nennt.

Der Papst sei ein "Anker für Gerechtigkeit und Versöhnung. In Deutschland blicken die Menschen mit Zuversicht und positiver Erwartung auf Ihr Pontifikat", erklärte der Katholik Merz und wünschte "viel Kraft, Gesundheit und Gottes Segen".

Kirche in Luxemburg begrüßt Wahl von Papst Leo XIV.

Kardinal Jean-Claude Hollerich, Erzbischof von Luxemburg, nimmt an einem Gottesdienst zur Eröffnung der letzten Phase der Weltsynode am 2. Oktober 2024 auf dem Petersplatz im Vatikan teil. / © Alessia Giuliani (KNA)
Kardinal Jean-Claude Hollerich, Erzbischof von Luxemburg, nimmt an einem Gottesdienst zur Eröffnung der letzten Phase der Weltsynode am 2. Oktober 2024 auf dem Petersplatz im Vatikan teil. / © Alessia Giuliani ( KNA )

Mit "großer Freude" hat Luxemburgs Kardinal Jean-Claude Hollerich auf die Wahl von Papst Leo XIV. reagiert. "Möge der Heilige Geist unseren neuen Hirten mit dem ganzen Volk Gottes auf seinem Weg leiten und ihm die Kraft geben, auf die Herausforderungen der Welt und der Kirche zu antworten", sagte er nach der Wahl am Donnerstagabend im Vatikan.

Adveniat: "Brückenbauer zwischen Norden und Süden"

Papst Leo XIV. und Pater Maier (Adveniat)
Papst Leo XIV. und Pater Maier / ( Adveniat )

"Mit Robert Prevost, einem US-Amerikaner, der Bischof in Südamerika war, ist ein echter Brückenbauer, also ein Pontifex, zwischen den beiden Amerikas und dem Globalen Norden und dem Globalen Süden gewählt worden.“ Das sagt Pater Martin Maier, Hauptgeschäftsführer des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat, in einer ersten Reaktion auf den neuen Papst Leo XIV., der am Donnerstag, 8. Mai 2025, im vierten Wahlgang von den insgesamt 133 wahlberechtigten Kardinälen gewählt worden ist.

Bundespräsident: Sorgen und Hoffnungen Gehör verschaffen

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier  / © Bernd von Jutrczenka
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier / © Bernd von Jutrczenka

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat dem neuen Papst Leo XIV. gewünscht, dass er den Sorgen und Hoffnungen von Menschen aus der ganzen Welt Gehör verschafft. Leo XIV. übernehme mit dem Amt in einer von Unfrieden und tiefgreifenden globalen Herausforderungen geprägten Zeit eine bedeutende geistliche und moralische Verantwortung, so der Bundespräsident in einer ersten Reaktion nach der Wahl des Papstes am Donnerstagabend in Berlin. Leo XIV. sei ein Brückenbauer zwischen der USA und den Ländern Lateinamerikas.

Zugleich verwies Steinmeier auf ein Wort des Kirchenlehrers Augustiners (354-430): "Dilige et quod vis fac. Liebe und tu, was du willst." Steinmeier weiter: "Diese augustinische Weisheit möge Ihnen die innere Stärke und Glaubenskraft geben, wie Leo der Große als theologischer Denker und geschickter Diplomat die Kirche in die Zukunft zu führen und wie Leo XIII. eine Antwort auf die sozialen Fragen der Moderne zu finden." Der neue Papst gehört dem Augustinerorden an. Die Menschen in Deutschland, insbesondere die katholischen Christinnen und Christen, blickten dem Pontifikat "mit großer Erwartung und herzlicher Verbundenheit" entgegen, fügte Steinmeier hinzu.

Klöckner: Leo XIV. kann als Brückenbauer wirken

Julia Klöckner / © Kay Nietfeld (dpa)
Julia Klöckner / © Kay Nietfeld ( dpa )

Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) hat nach der Wahl des neuen Papstes hohe Erwartungen an das Oberhaupt der katholischen Kirche formuliert. "Papst Leo XIV. wird mit seiner weltzugewandten Perspektive und großen internationalen Erfahrung ein tiefes Verständnis für die Anforderungen unserer Zeit mitbringen", erklärte sie nach der Wahl des US-Amerikaners Robert Francis Prevost zum Pontifex. Als Ordensmann der Augustiner, geprägt von den Werten Demut, Dienst und Gemeinschaft "kann er als Brückenbauer innerhalb der Kirche wirken", erklärte Klöckner. Die Parlamentspräsidentin ist selbst katholisch und hat Theologie studiert.

Trump: US-Papst ist "große Ehre"

Donald Trump / © Alex Brandon (dpa)
Donald Trump / © Alex Brandon ( dpa )

Auch US-Präsident Donald Trump hat dem neuen Papst Leo XIV. - dem ersten US-Amerikaner an der Spitze der katholischen Kirche - zu dessen Wahl gratuliert. "Was für eine Überraschung und was für eine große Ehre für unser Land", schrieb Trump auf seinem Social Media-Kanal Truth Social. Er freue sich auf ein Treffen mit dem neuen Papst. "Es wird ein sehr bedeutungsvoller Moment", so Trump.

US-Vice Vance: Möge Gott ihn segnen

US-Vizepräsident J.D. Vance spricht auf der Münchner Sicherheitskonferenz  / © Sven Hoppe (dpa)
US-Vizepräsident J.D. Vance spricht auf der Münchner Sicherheitskonferenz / © Sven Hoppe ( dpa )

US-Vizepräsident J.D. Vance hat dem neu gewählten Papst Leo XIV. gratuliert. Er beglückwünsche den ersten amerikanischen Papst, schrieb Vance am Donnerstagabend auf X. "Ich bin sicher, Millionen amerikanischer Katholiken und anderer Christen werden für seine erfolgreiche Arbeit an der Spitze der Kirche beten. Möge Gott ihn segnen!", so der Vizepräsident.

Von der Leyen: Einsatz für Frieden und Dialog 

Ursula von der Leyen (CDU), amtierende Präsidentin der Europäischen Kommission, reagiert nach der Auszählung der Stimmen im Plenarsaal des Europäischen Parlaments. Das EU-Parlament stimmte einer zweiten Amtszeit von EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen zu. / © Philipp von Ditfurth (dpa)
Ursula von der Leyen (CDU), amtierende Präsidentin der Europäischen Kommission, reagiert nach der Auszählung der Stimmen im Plenarsaal des Europäischen Parlaments. Das EU-Parlament stimmte einer zweiten Amtszeit von EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen zu. / © Philipp von Ditfurth ( dpa )

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen wünscht dem neuen Papst Leo XIV., "dass sein Pontifikat von Weisheit und Stärke geleitet sein wird, indem er die katholische Gemeinschaft durch seinen Einsatz für Frieden und Dialog ermutigt“, schrieb von der Leyen nach der Wahl des neuen Kirchenoberhaupts am Donnerstagabend auf X.

Meloni sieht Papst als Zeichen in konfliktreicher Zeit

Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni spricht am 31. August 2023 in einer Schule in Caivano / © Roberto Salomone (KNA)
Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni spricht am 31. August 2023 in einer Schule in Caivano / © Roberto Salomone ( KNA )

Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni hat dem neuen Papst Leo XIV. gratuliert. In einer von Konflikten und Unruhen geprägten Zeit seien dessen ersten Worte von der Loggia des Petersdoms ein kraftvoller Aufruf zu Frieden, Brüderlichkeit und Verantwortung. "Ein spirituelles Erbe, das dem von Papst Franziskus eingeschlagenen Weg folgt und auf das Italien mit Respekt und Hoffnung blickt", so Meloni am Donnerstagabend.

Glückwünsche aus Moskau

Wladimir Putin / © Mikhail Klimentyev/Pool Sputnik Kremlin/AP (dpa)
Wladimir Putin / © Mikhail Klimentyev/Pool Sputnik Kremlin/AP ( dpa )

Der russische Präsident Wladimir Putin hat Papst Leo XIV. zu seiner Wahl gratuliert. "Ich bin sicher, dass sich der konstruktive Dialog und die Interaktion zwischen Russland und dem Vatikan auf Grundlage christlicher Werte, die uns verbinden, weiterentwickeln werden", hieß es in einer vom Kreml verbreiteten Erklärung.

Erzbischof Bentz: "entwaffnender Friede"

Der Paderborner Erzbischof Udo Markus Bentz hat die Wahl von Robert Prevost zum Papst als "Zeichen der Hoffnung" gewürdigt. Genau am 80. Jahrestag des Kriegsendes in Europa sei er gewählt worden, erklärte der Erzbischof am Donnerstagabend. Papst Leo XIV. baue in einer unfriedlichen Welt auf einen "entwaffnenden Frieden, der von Gott kommt", wie der neue Papst auf dem Balkon des Petersdomes gesagt habe.

Der Erzbischof erinnerte an den Wahlspruch, den Leo XIV. als Kardinal wählte: "Wir Vielen sind in diesem einen (Christus) eins." Das zeige, worauf es ihm ankomme: Der Papst sei Diener der Einheit und damit Brückenbauer - nicht nur innerhalb der Kirche, sondern auch für die Weltgemeinschaft.

Benediktinerabt Schnabel: Erster Auftritt "unheimlich stark"

Nikodemus Schnabel / © Afif Amireh (KNA)
Nikodemus Schnabel / © Afif Amireh ( KNA )

Der Jerusalemer Benediktinerabt Nikodemus Schnabel ist begeistert vom ersten Auftritt des neuen Papstes. Er habe die ersten Worte von Leo XIV. "unheimlich stark" gefunden, sagte Schnabel am Donnerstagabend im Livestream des Bayerischen Rundfunks. Leo XIV. werde die Linie von Franziskus fortsetzen. Dennoch habe das neue Kirchenoberhaupt deutlich gemacht, kein Abziehbild des Vorgängers zu sein, sondern eigene Akzente setzen zu wollen.

Was Franziskus mit großem Herzen aufgestoßen habe, werde nun von einem polyglotten US-Amerikaner mit europäischen Wurzeln fortgesetzt, so der Ordensmann. "Das ist wirklich ein global denkender Papst." Das sei auch ein Zeichen, in einer Welt, in der Politiker immer stärker "kleinkariert und zynisch" dächten. Da komme ein Papst, dessen erste Worte deutlich machten, "wir brauchen keine Waffen, wir brauchen Frieden."

Freiburger Erzbischof: Brücken bauen

Stephan Burger, Erzbischof von Freiburg / © Harald Oppitz (KNA)
Stephan Burger, Erzbischof von Freiburg / © Harald Oppitz ( KNA )

Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger ist erleichtert über die rasche Wahl des neuen Papstes Leo XIV. "Für viele Katholikinnen und Katholiken weltweit, aber auch bei uns in der Erzdiözese Freiburg, waren die vergangenen Wochen seit dem Tod von Papst Franziskus aufwühlend", sagte Burger am Donnerstagabend. Der neue Papst stehe vor großen Herausforderungen, habe aber auch die Chance, den christlichen Glauben zu verkünden. "Der neue Papst wird Brücken innerhalb der Kirche und in die Gesellschaft hinein bauen", sagte der Erzbischof. Er hoffe, dass der neue Papst innerkirchlich den von Franziskus begonnenen Weg von Dialog und Synodalität weitergeht. "Innerhalb der Kirche wird es darum gehen, unterschiedliche Positionen einzubinden."

Erzbischof Gössl: Impulse seines Vorgängers umsetzen

Gottesdienst am dritten Tag der Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz aus dem Kloster Steinfeld unter der Leitung von Erzbischof Herwig Gössl, Erzbischof von Bamberg 
 / © Nicolas Ottersbach (DR)
Gottesdienst am dritten Tag der Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz aus dem Kloster Steinfeld unter der Leitung von Erzbischof Herwig Gössl, Erzbischof von Bamberg / © Nicolas Ottersbach ( DR )

Der Bamberger Erzbischof Herwig Gössl freut sich über die Wahl von Kardinal Robert Prevost zum neuen Oberhaupt der katholischen Kirche. "Mit Leo XIV. hat die Weltkirche einen Papst erhalten, der im Herzen der römischen Kurie tätig ist und durch seine diplomatische und pastorale Erfahrung, seine tiefe Spiritualität und seine ruhige, ausgleichende Art viele Menschen beeindruckt hat", sagte Gössl am Donnerstagabend in Bamberg. In einer Zeit globaler Herausforderungen wie kirchlicher Umbrüche sei seine Wahl ein Zeichen der Hoffnung und des Aufbruchs, so der Bischof.

Als Kenner der römischen Kurie könne Leo XIV. die von Franziskus gesetzten Impulse umsetzen und den Weg der notwendigen Reformen weitergehen. Er hoffe besonders, dass der neue Papst Brücken zwischen den unterschiedlichen Strömungen innerhalb der Kirche baue und dazu beitrage, Spaltungen zu überwinden, so Gössl. Ein Einsatz für Verständigung, Versöhnung und ein respektvolles Miteinander sei von entscheidender Bedeutung. Auch auf den Einsatz für Frieden und soziale Gerechtigkeit hoffe er, ergänzte der Erzbischof.

Ruhrbischof Overbeck: Armen am Herzen

Bischof Franz-Josef Overbeck / © Nicolas Ottersbach (DR)
Bischof Franz-Josef Overbeck / © Nicolas Ottersbach ( DR )

Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck sieht in dem neuen Papst Leo XIV. einen Menschen, dem die Armen in dieser Welt sehr am Herzen liegen. Für ihn seien die Fragen nach einer gerechten Welt von großer Bedeutung, erklärte der Ruhrbischof am Donnerstagabend. Er habe den Papst schon mehrfach in Rom getroffen. Er sei auch von seiner Mitgliedschaft im Augustinerorden sehr geprägt.

Overbeck begrüßte, dass Leo XIV. bereits in seinen ersten öffentlichen Worten nach seiner Wahl von einer synodalen Kirche gesprochen habe. Synodal meint die Beteiligung aller in der Kirche. Hiermit knüpfe der neue Papst an das an, was sein Vorgänger Franziskus angestoßen habe und was auch für die Kirche in Deutschland von großer Bedeutung sei, so Overbeck.

Bischof Timmerevers: tröstlich und programmatisch

Bischof Heinrich Timmerevers / © Julia Steinbrecht (KNA)
Bischof Heinrich Timmerevers / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Der Dresdner Bischof Heinrich Timmerevers sieht in der Wahl des neuen Papstes Leo XIV. einen hoffnungsvollen Fingerzeig. "Ein bedeutender Moment - nicht nur für die Kirche, sondern für alle, die auf eine glaubwürdige Stimme der Hoffnung und Orientierung warten. Seine ersten Worte nach der Wahl - "Der Friede sei mit euch" -, die Worte des Auferstandenen selbst, sind in einer Zeit täglicher Nachrichten von Krieg und Terror zugleich tröstlich und programmatisch", erklärte Timmerevers am Donnerstagabend in Dresden.

Mit der Wahl des neuen Papstes verbinde sich "die große Aufgabe, als Pontifex, als Brückenbauer, in einer Zeit der Polarisierung für Einheit einzustehen, Spaltung und Ausgrenzung entgegenzutreten und ein echtes Beieinanderbleiben zu ermöglichen", so Timmerevers. "Ich hoffe, dass der neue Papst in dieser Spannung zwischen Einheit und Vielfalt den Weg seines Vorgängers Franziskus weitergeht - in tiefer Verankerung im Evangelium, mit offenem Herzen für die Menschen und mit Mut zur Erneuerung."

Die Namenswahl des neuen Papstes und die Tradition, in die er sich damit stelle, lasse erwarten, dass soziale Gerechtigkeit, weltweite Solidarität und der Einsatz für die Schwächsten auch in seiner Amtszeit eine zentrale Rolle spielen werden, mutmaßte der Bischof des Bistums Dresden-Meißen. "Ein starkes Signal in einer Zeit globaler Ungleichgewichte und wachsender sozialer Spannungen."

Bischof Hanke: Schnelle Wahl gutes Zeichen

Bischof Gregor Maria Hanke / © Max von Lachner (SW)
Bischof Gregor Maria Hanke / © Max von Lachner ( SW )

Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke deutet die Geschwindigkeit der Papstwahl positiv. Der Vorgang sei schnell erfolgt, erklärte Hanke am Donnerstagabend in Eichstätt. Er ergänzte: "Das ist ein gutes Zeichen für die Zukunft der Kirche. Wir verfolgen doch trotz aller Unterschiedlichkeiten das eine Ziel: Christus und den Menschen dienen." Er hoffe, dass der neue Papst "uns dabei ermuntert und mit uns geht", so Hanke.

Zur Wahl von Kardinal Robert Prevost zum neuen Papst Leo XIV. fügte der Bischof hinzu: "Das ist wunderbar, dass der Stuhl Petri wieder besetzt ist - und zwar mit einem Mann, der Missionserfahrung hat, der selbst Ordensmann ist." Er kenne den neuen Papst aus persönlichen Begegnungen, sagte Hanke weiter. "Ich denke, so wie ich ihn erlebt habe bei unseren Gesprächen, gerade im letzten Herbst: Er ist ein sehr ruhiger, zugewandter und sachorientierter Mann, der - so meine Einschätzung - mit ruhiger Hand das Schifflein der Kirche leiten wird und leiten will."

Bischof Neymeyr: Fortsetzung des Kurses

Bischof Ulrich Neymeyr / © Dominik Wolf (KNA)
Bischof Ulrich Neymeyr / © Dominik Wolf ( KNA )

Der Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr hat sich erfreut über den frisch gewählten Papst Leo XIV. gezeigt. Vor allem freue ihn, dass dem neuen Kirchenoberhaupt Synodalität wichtig sei, sagte er am Donnerstagabend dem MDR. Er begrüße es, dass Papst Leo XIV. den Weg seines Vorgängers Papst Franziskus weiter beschreiten wolle - dass nicht nur die Bischöfe alleine über die Kirche entschieden, sondern Priester und Gläubige beteiligt würden.

Von der Schnelligkeit der Wahl sei er nicht ganz überrascht gewesen, sagte Neymeyr. Das rasche Ergebnis nach nur vier Wahlgängen zeige, dass sich die Kardinäle sehr schnell hinter den neuen Papst stellen konnten. Das sei hoffentlich ein wichtiger Beitrag für die Einheit in der Kirche, so der Bischof.

Fuldaer Bischof: Signal für Gerechtigkeit

Bischof Michael Gerber / © Angelika Zinzow (KNA)
Bischof Michael Gerber / © Angelika Zinzow ( KNA )

Der Fuldaer Bischof Michael Gerber spricht nach der Wahl von Papst Leo XIV. von einem Zeichen "insbesondere für die Ärmsten der Armen". Er deute den Namen des neuen Papstes als Bezug auf Leo XIII. und damit auf die katholische Soziallehre und Gerechtigkeit, erklärte der Vize-Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz am Donnerstagabend in Fulda. "Ich bin Robert Kardinal Prevost einmal in Rom begegnet und habe ihn dabei als einen sehr sympathischen und zugewandten Menschen kennengelernt", sagte er.

Globale Herausforderungen dürfte der neue Papst während seiner Zeit als Bischof in Peru deutlich erlebt haben, so Gerber. "Ich sehe dies auch als ein Votum der Kardinäle für jemanden, der diese soziale Realität im Blick hat." Er sei zuversichtlich, dass sich Papst Leo XIV. für Frieden weltweit einsetzen werde.

Trierer Bischof: unprätentiös und herzlich

Bischof Stephan Ackermann / © Harald Oppitz (KNA)
Bischof Stephan Ackermann / © Harald Oppitz ( KNA )

"Ich bin überrascht und freue mich" - für den Trierer Bischof Stephan Ackermann ist der neue Papst Leo XIV. kein Unbekannter. Er kenne ihn als Leiter der Bischofskongregation und als Mitglied der Runde der Kardinäle, mit denen sich deutsche Bischöfe in Rom regelmäßig getroffen hätten, sagte Ackermann am Donnerstagabend in Trier. Er denke, dass der neue Papst den missionarischen Auftrag der Kirche stark machen werde.

"Unprätentiös und herzlich" habe er Leo XIV. im persönlichen Gespräch erlebt, sagte Ackermann. Die Nationalität des US-Amerikaners spielte nach seiner Einschätzung keine Rolle bei der Papstwahl. "Wichtig ist, dass er glaubwürdig das Evangelium verkündet in unserer Zeit, dass er die Kirche weiterführt in den Spuren, die Papst Franziskus gelegt hat."

Bischof Meier: Bedächtiger Mann des Ausgleichs

Bertram Meier, Bischof von Augsburg und Weltkirche-Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz / © Cristian Gennari (KNA)
Bertram Meier, Bischof von Augsburg und Weltkirche-Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz / © Cristian Gennari ( KNA )

Der Augsburger Bischof Bertram Meier sieht im neuen Papst Leo XIV. einen Vermittler. Er sei ein Mann der Weltkirche, von seiner Biografie her ebenso wie von seiner Einbettung in einen internationalen Orden, teilte Meier am Donnerstagabend in Augsburg mit. Weiter sagte Meier über den aus den USA stammenden und in Peru verwurzelten Augustiner Robert Prevost: "Er kann Brücken bauen, er kann vermitteln, er ist ein Mann, der auch in seiner eigenen Lebensgeschichte gelernt hat, mit verschiedenen Kulturen gut umzugehen. Ich freue mich sehr über diese Wahl."

Er sei dem nun zum Papst Gewählten schon öfter begegnet, fügte Meier hinzu. "Ich habe ihn kennengelernt als sehr bedächtigen Mann, als einen, der sehr reflektiert seine Positionen darlegt, einen Mann des Ausgleichs - und ich glaube, dass das alles Tugenden sind, die ihm für seinen Petrusdienst ganz wichtig werden."

Meier würdigte zudem die erste Ansprache des neuen Kirchenoberhaupts: "Das Grundwort war 'Friede'." Leo XIV. habe klargemacht, dass Friede für ihn nicht nur politisch zu denken, sondern ein geistliches Projekt sei. Zur Namensgebung verwies Meier auf den großen Beitrag von Papst Leo XIII. zur Soziallehre der Kirche. "Deshalb bin ich der festen Überzeugung, dass Leo XIV. diesen sozial-karitativen Aspekt, auf den Franziskus viel Wert gelegt hat, weiterführen wird."

Bischof Krämer: Auf Linie von Franziskus

Dr. Klaus Krämer, Bischof von Rottenburg-Stuttgart. / © Jens Kramer (Diözese Rottenburg-Stuttgart)

Der Rottenburger Bischof Klaus Krämer ist überzeugt davon, dass Papst Leo XIV. "das Pontifikat von Franziskus fortführen wird". Der zum neuen Kirchenoberhaupt gewählte US-amerikanische Kardinal Robert F. Prevost sei "ein Mann, der ganz auf der Linie von Papst Franziskus liegt, aber sicher auch seine eigenen Akzente setzen wird", erklärte Krämer am Donnerstagabend in Rottenburg.

Es sei eine große Überraschung gewesen, dass zum ersten Mal ein US-Amerikaner zum Papst gewählt wurde, sagte Krämer. Der Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart - der von 2008 bis 2019 Präsident des Hilfswerks missio in Aachen war - verwies jedoch auf die weltkirchliche Erfahrung des neuen Kirchenoberhaupts: "Robert Prevost hat fast seine gesamte berufliche Tätigkeit in Lateinamerika verbracht, war lange in Peru und kennt deshalb die Situation dort sehr gut." Gleichzeitig sei Prevost Vorsitzender des Dikasteriums der Bischöfe gewesen, also der Personalabteilung des Vatikans, und kenne "auch viele Bischöfe gut". Vor seiner Vatikanzeit war Papst Leo XIV. Bischof von Chiclayo in Peru.

Bischof Jung: "Ich bin ganz begeistert"

Bischof Franz Jung / © Julia Steinbrecht (KNA)
Bischof Franz Jung / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Der Würzburger Bischof Franz Jung hat sich höchst erfreut über die Wahl von Kardinal Robert Prevost zu Papst Leo XIV. gezeigt. "Der Heilige Geist hat gewirkt. Ich bin ganz begeistert", sagte der Bischof am Donnerstagabend. Der neue Papst bringe viele gute Voraussetzungen für das Amt mit. "Er ist auf der einen Seite Amerikaner, auf der anderen Seite hat er südamerikanische Erfahrungen mit Peru. Er verbindet zwei Welten, die so konträr sind."

Zudem habe der neue Papst weltkirchliche Erfahrung, so Jung weiter. Er sei Augustiner, habe eine "geprägte Spiritualität" und bringe Leitungserfahrung im Augustinerorden wie auch als Leiter des Dikasteriums für die Bischöfe im Vatikan mit sich. Dass der Papst bei seinem ersten Auftritt den Ausspruch "Mit euch bin ich Christ, für euch bin ich Bischof" des heiligen Augustinus zitiert hat, nannte Jung "eine wunderbare Fügung".

Bischof Ipolt hofft auf neue Impulse

 © Julia Steinbrecht (KNA)
© Julia Steinbrecht ( KNA )

Der neue Papst Leo XIV. ist für viele eine Überraschung, auch für den Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt. Er freut sich über die Wahl des US-Kardinals Robert F. Prevost zum neuen Papst Leo XIV. "Ich erhoffe mir von ihm neue Impulse, wie wir in einer zunehmend säkulareren Welt die Neu-Evangelisierung anpacken können", sagte Ipolt am Donnerstagabend. Der neue Papst sei für ihn ein Repräsentant der westlichen Welt mit vielen Erfahrungen in dem Bereich der Neuevangelisierung.

Ipolt sagte, der Wahlausgang sei für ihn überraschend. Er selbst kennen den neuen Papst nicht, habe sich aber jetzt direkt informiert und habe den Eindruck, dass er nicht zuletzt durch seine vielen Einsatzgebiete - in Rom, Peru und den USA - über einen großen Horizont verfüge. Unter dem Vorgänger Franziskus leitete Prevost zuletzt die Vatikanbehörde für Bischöfe, quasi die Personalabteilung der katholischen Weltkirche.

Bischof Oster:  Heiligem Geist dankbar

Stefan Oster, Bischof von Passau / © Julia Steinbrecht (KNA)
Stefan Oster, Bischof von Passau / © Julia Steinbrecht ( KNA )

"Ich bin dem Hl. Geist und den Kardinälen von Herzen dankbar für die Wahl von Kardinal Robert Prevost als Papst Leo XIV.  Bei der letzten Bischofssynode durfte ich ihn als einen tiefen, klugen, geistlichen und besonnenen Mann kennenlernen", so Bischof Oster. "Möge der Herr seinen Dienst segnen."

Speyerer Bischof: "hörbare Stimme" gegen Mächtige

Karl-Heinz Wiesemann / © Julia Steinbrecht (KNA)
Karl-Heinz Wiesemann / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Der Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann setzt auf den neuen Papst Leo XIV. große Hoffnungen. "Unser friedliches und solidarisches Miteinander ist heute auf vielfache Weise bedroht. Umso wichtiger ist eine weltweit hörbare Stimme, die Brücken baut und sich in Gottes Namen allen Tendenzen zu Abschottung und Spaltung entgegenstellt", erklärte Wiesemann am Donnerstagabend in Speyer.

Dies solle eine Stimme sein, "die uns an die gottgeschenkte Würde jedes Menschen erinnert", sich "dem vermeintlichen Recht des Stärkeren widersetzt und sich schützend vor Schwache stellt". Wiesemann sagte weiter, Papst Leo XIV. habe bereits in seiner ersten Ansprache auf der Loggia des Petersdoms den Begriff der synodalen Kirche aufgegriffen. "Dies stimmt mich zuversichtlich, dass er auf dem von seinem Vorgänger begonnenen Weg der synodalen Erneuerung der Kirche entschieden und mutig weitergehen will. Ebenso, dass er Brücken zu anderen Kirchen schlägt und dem ökumenischen Dialog neue, wegweisende Impulse gibt."

Bischof Feige: Erster Auftritt hat imponiert

Bischof Gerhard Feige / © Matthias Bein (dpa)
Bischof Gerhard Feige / © Matthias Bein ( dpa )

Dem Magdeburger Bischof Gerhard Feige hat nach eigenen Worten der erste Auftritt des neuen Papstes Leo XIV. imponiert. "Einmal sein Gruß 'Der Friede sei mit euch!', dann aber auch das Zitat des Gründers seines Ordens, Augustinus: 'Mit euch bin ich Christ, für euch bin ich Bischof'. Das weist darauf hin, dass er in der Linie von Papst Franziskus weiter wirken wird", erklärte Feige am Donnerstagabend. "Außerdem hat er von einer synodalen Kirche gesprochen und von Barmherzigkeit - alles Begriffe, die für Papst Franziskus enorm wichtig waren."

Mit Blick auf die Namenswahl des Kirchenoberhaupts verwies Feige auf den Namensvorgänger, den 1903 verstorbenen Papst Leo XIII. Dieser sei als "Arbeiterpapst" und "der Soziale" in die Geschichte eingegangen. "Er war ein politischer Papst und hat sich darum bemüht, die Kirche aus ihrer selbstgewählten Isolation gegenüber den neuzeitlichen gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen herauszuführen", so Feige. Von daher sei er voller Hoffnung, dass nun mit Leo XIV. "der eingeschlagene Weg der Kirche gut weitergeht".

BDKJ: muss Reformen aufgreifen

Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) hat die Erwartung geäußert, dass der neue Papst Leo XIV. "Verantwortung übernimmt für die tiefgreifenden strukturellen Reformen, die notwendig sind". Der Pontifex habe "die Aufgabe, die von Papst Franziskus angestoßenen Reformen aufzugreifen und konsequent die Lehre und Gesetze der Kirche zu reformieren", erklärte der BDKJ-Bundesvorsitzende Gregor Podschun am Donnerstagabend am Rande einer Konferenz in Altenberg.

Gregor Podschun / © Maximilian von Lachner (SW)
Gregor Podschun / © Maximilian von Lachner ( SW )

Nötig seien eine echte Beteiligung von Laien, der Zugang aller Geschlechter zu allen Ämtern der Kirche, eine theologische Anerkennung vielfältiger Lebensentwürfe sowie eine kompromisslose Aufarbeitung von Missbrauch, verlangte Podschun. Der neue Papst müsse die Kirche nicht nur verwalten, sondern gestalten - "im offenen Dialog mit der ganzen Weltkirche und mit einer Haltung, die jungen Menschen zuhört und sie einbindet, statt sie zu belehren".

Leo XIV. müsse "bereit sein, diese Verantwortung auch gegen Widerstände wahrzunehmen", betonte Podschun. Der BDKJ werde diesen Weg aufmerksam und kritisch begleiten "als Stimme junger Menschen in einer Kirche, die nur dann Zukunft hat, wenn sie den Mut und die Kraft zur Veränderung aufbringt".

Frauenbund hofft auf Reformkurs

Anja Karliczek / © Harald Oppitz (KNA)
Anja Karliczek / © Harald Oppitz ( KNA )

Mehr Gleichberechtigung in der Katholischen Kirche erhofft sich der Katholische Deutsche Frauenbund vom neu gewählten Papst Leo XIV. KDFB-Präsidentin Anja Karliczek sagte den Zeitungen der Mediengruppe Bayern am Donnerstag, sie hoffe auf eine entschlossene Fortsetzung des Reformkurses von Papst Franziskus.

Karliczek erklärte: "Es wird die Aufgabe des neuen Papstes sein, in der Vielstimmigkeit die Einheit zu wahren und Einheit so zu repräsentieren, dass sie Vielstimmigkeit ermöglicht." Wichtig sei dabei, die Gleichberechtigung von Frauen: "Frauen müssen endlich in ihren Berufungen ernstgenommen werden. Deshalb hoffen wir, dass der kommende Papst die Öffnung des sakramentalen Diakonats für Frauen forciert." Darüber hinaus setze sich der KDFB für die Öffnung aller kirchlichen Dienste und Ämter für alle Getauften ein, unabhängig vom Geschlecht: "Wir hoffen auf mutige Schritte in diese Richtung."

Katsch: Kirche zu sicherem Ort machen

Matthias Katsch / © Julia Steinbrecht (KNA)
Matthias Katsch / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Nach Ansicht des Sprechers der Betroffeneninitiative Eckiger Tisch, Matthias Katsch, bringt der neue Papst Leo XIV. gute Voraussetzungen dafür mit, die Kiche weltweit zu einem sicheren Ort für Kinder und Jugendliche zu machen. So habe er sich in seiner zweiten Heimat Peru für die Opfer von Gewalt und Missbrauch durch eine katholische Sekte eingesetzt, erklärte Katsch am Donnerstagabend in Berlin nach der Wahl des neuen Papstes.

Die Herausforderungen seien groß. Die notwendigen strukturellen Veränderungen reichten von der Reform des Kirchenrechts, der Einführung von klaren Verfahren und transparenten Prozessen, wenn es um den Umgang mit Verdachtsfällen gehe, bis hin zu einer veränderten Haltung der katholischen Kirche zu menschlichen Sexualität, betonte Katsch.

Selenksyj: Hoffnung auf Unterstützung

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj  / © Sean Kilpatrick/The Canadian Press (dpa)
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj / © Sean Kilpatrick/The Canadian Press ( dpa )

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wünscht dem neuen Papst Leo XIV. "Weisheit, Inspiration und Kraft - spirituell und körperlich - für die Erfüllung seiner edlen Mission". Selenskyj fügte auf der Online-Plattform X hinzu: "Auf viele Jahre!" Die Ukraine schätze die konsequente Haltung des Heiligen Stuhls zur Wahrung des Völkerrechts, zur Verurteilung der militärischen Aggression der Russischen Föderation gegen die Ukraine und zum Schutz der Rechte unschuldiger Zivilisten.

Die Ukrainer hoffen ihm zufolge auf eine "weitere moralische und spirituelle Unterstützung des Vatikans bei den Bemühungen der Ukraine, die Gerechtigkeit wiederherzustellen und einen dauerhaften Frieden zu erreichen".

Landesbischof Gohl gratuliert zur Papstwahl

Landesbischof der Evangelischen Landeskirche in Wuerttemberg, Ernst-Wilhelm Gohl , portraetiert wahrend der Jahrestagung der Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) in Ulm  / © Heike Lyding (KNA)
Landesbischof der Evangelischen Landeskirche in Wuerttemberg, Ernst-Wilhelm Gohl , portraetiert wahrend der Jahrestagung der Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) in Ulm / © Heike Lyding ( KNA )

Der württembergische Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl hat den Katholiken im Südwesten zur Wahl von Papst Leo XIV. gratuliert. Er hoffe, dass der neue Papst den von seinem Vorgänger Franziskus geförderten Dialog zwischen den verschiedenen christlichen Kirchen fortsetzen werde, sagte Gohl am Donnerstagabend - wenige Minuten nach dem ersten Auftritt von Leo XVI.

"Möge Papst Leo XIV. die Impulse seines Vorgängers bewahren und sich weiterhin für ökumenische Offenheit einsetzen", sagte Gohl.  "Ich wünsche deshalb dem neugewählten Papst dafür Gottes Segen, Weitblick und Zuversicht", so der württembergische Landesbischof.

Boris Rhein: Papst moralische Autorität in Krisenzeiten

Hessens Ministerpräsident Boris Rhein / © Sebastian Gollnow (dpa)
Hessens Ministerpräsident Boris Rhein / © Sebastian Gollnow ( dpa )

Der hessische Ministerpräsident Boris Rhein hat mit Freude auf die Wahl von Papst Leo XIV. reagiert. Davon gehe ein "starkes Signal für die katholische Gemeinschaft und die ganze Welt aus", sagte er am Donnerstag in Wiesbaden. "In einer Zeit multipler Krisen und wachsender sozialer Ungleichheit hat der Papst als moralische Instanz und weltweiter Vermittler großes Gewicht. Er ist ein Botschafter des Friedens, der Menschlichkeit und der Gerechtigkeit."

Der Regierungschef fügte hinzu: "Die Welt braucht eine starke Persönlichkeit, die eine Botschaft vermittelt, die über nationale Interessen hinausgeht und universelle Werte wie Frieden, Gerechtigkeit und Menschlichkeit in den Mittelpunkt stellt." Er wünsche, dass der neue Papst mit seiner Stimme durchdringe.

Viele Menschen sehnen sich laut Rhein nach Halt und Orientierung. "Ich wünsche dem neuen Papst Gottes Segen bei seiner wichtigen Aufgabe, die katholische Kirche in einer globalisierten Welt zu leiten und als Pilger der Hoffnung den Dialog zwischen Religionen und Kulturen erfolgreich fortzuführen."

Ministerpräsident Schweitzer: Name des Papstes ist Zeichen

Alexander Schweitzer (SPD), Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz / © Peter Jülich (epd)
Alexander Schweitzer (SPD), Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz / © Peter Jülich ( epd )

Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD) hat nach der Wahl von Papst Leo XIV. von der Hoffnung gesprochen, dass es ihm gelinge, an vielen Orten in der Welt zu Gerechtigkeit, Frieden und Versöhnung beizutragen. "Der neue Papst hat sich mit der Wahl seines Namens in die große Tradition der katholischen Soziallehre gestellt", sagte Schweitzer am Donnerstag in Mainz. "Ich wünsche Papst Leo XIV. von Herzen viel Erfolg, Gesundheit und die notwendige Kraft für seine großen Aufgaben." Der Ministerpräsident betonte die Bedeutung des neuen Pontifikats für Deutschland: "Die Richtung, die der künftige Papst einschlägt, wird auch Einfluss auf die katholische Kirche in Deutschland haben. Sie ist für uns eine unverzichtbare Partnerin für ein gutes Miteinander."

Zentralrat der Juden: Für Nächstenliebe und Frieden

 Der neue Papst Leo XIV. steht nach Worten des Zentralrats der Juden in Deutschland für Nächstenliebe und Frieden. "Mögen diese Werte die katholische Kirche und die Weltgemeinschaft leiten", hieß es am Donnerstagabend auf der Plattform X. Der Zentralrat gratulierte dem neuen Oberhaupt für weltweit rund 1,4 Milliarden Katholiken zur Wahl.

Quelle:
epd , KNA