Putschregierung droht Zelaya mit Festnahme

Rückkehr nach Honduras

Der gestürzte Präsident von Honduras, Manuel Zelaya, hat für diesen Freitag seine Rückkehr in das mittelamerikanische Land angekündigt. Seine Rückkehr sei "so sicher, wie dass morgens die Sonne aufgeht und abends untergeht", sagte er in seinem Exil in Nicaragua. Zuvor war ein letzter Vermittlungsversuch Costa Ricas gescheitert. Die Putschregierung droht Zelaya mit Festnahme, wenn er honduranischen Boden betritt.

 (DR)

Mittelamerikanische Medien zitierten Zelaya mit den Worten: «Nur Gott kann meine Rückkehr verhindern.» Er wolle von Nicaragua aus zu einem «friedlichen Marsch» aufbrechen. Im Interview der «Süddeutschen Zeitung» erklärt sich Zelaya bereit, sich einem internationalen unparteiischen Tribunal zu stellen. Die konservative Opposition wirft ihm vor, mit dem Plan einer Volksbefragung die Verfassung gebrochen zu haben.

Zelaya kontert mit Vorwürfen gegen die Putschregierung unter Übergangspräsident Roberto Micheletti: «Diese Leute haben gegen die Verfassung und gegen die Gesetze verstoßen.» Das Tribunal müsse auch über den Staatsstreich befinden. Die Konservativen wollten jeden Versuch sozialer, wirtschaftlicher und politischer Reformen stoppen.

Der Vermittler, Costa Ricas Präsident Oscar Arias, hatte vorgeschlagen, Zelaya unter bestimmten Bedingungen wieder ins Amt einzusetzen. Das lehnten sowohl die Putschregierung von Honduras als auch der gestürzte Präsident ab. Der Kompromiss hätte die Kompetenzen Zelayas beschränkt und ihn verpflichtet, auf die Volksbefragung über eine Verfassungsänderung zu verzichten. Der Plan für die Befragung war der Anlass für seinen gewaltsamen Sturz Ende Juni.

Zur Gefahr eines Bürgerkriegs in Honduras sagte Zelaya: «Es gibt einen Volksaufstand und das Recht, sich der Unterdrückung zu widersetzen.» Wenn es zu Blutvergießen komme, dann wegen der Armee. Am Mittwoch demonstrierten mehrere tausend Menschen in der honduranischen Hauptstadt Tegucigalpa gegen eine Rückkehr Zelayas.

Die Putschregierung beschuldigt Zelaya des «Vaterlandsverrates» und weiterer Vergehen. Sie ist international nicht anerkannt. Ein erster Rückkehrversuch Zelayas war unter dramatischen Umständen gescheitert, weil sein Flugzeug keine Landeerlaubnis bekam.