Proteste der Benachteiligten an Brasiliens Unabhängigkeitstag

Aufschrei der Ausgeschlossenen

Am siebten September feiern die Brasilianer den Unabhängigkeitstag, der stets mit großen Militärparaden und Aufmärschen der Schüler begangen wird. In Brasilia nimmt Staatschef Lula die Parade ab. Indessen nutzen die katholische Kirche und die Sozialbewegungen des Tropenlandes seit 1996 diesen Feiertag zu landesweiten Protesten gegen die Regierungspolitik und gegen die soziale Lage im Lande.

 (DR)

Am siebten September feiern die Brasilianer den Unabhängigkeitstag, der stets mit großen Militärparaden und Aufmärschen der Schüler begangen wird. In Brasilia nimmt Staatschef Lula die Parade ab. Indessen nutzen die katholische Kirche und die Sozialbewegungen des Tropenlandes seit 1996 diesen Feiertag zu landesweiten Protesten gegen die Regierungspolitik und gegen die soziale Lage im Lande. Sie organisieren den sogenannten „Grito dos Excluidos", den Aufschrei der Ausgeschlossenen, also der entwurzelten, marginalisierten Bevölkerungsteile.

Auswirkungen auf ganz Lateinamerika
Die Protestidee sprang seit 1999 auf ganz Lateinamerika und die Karibik über, inzwischen findet der kontinentale Aufschrei in mehr als zwanzig Ländern stets am 12. Oktober statt. Die nationalen Koordinatoren des „Grito continental" treffen sich derzeit zu einer Arbeitstagung in Sao Paulo. Sie wird von Luiz Bassegio geleitet, erfahrener Koordinator des brasilianischen und des kontinentalen „Aufschreis der Ausgeschlossenen", zudem einer der herausragenden katholischen Befreiungstheologen in Brasilien.