Promi-Abt in Thailand wegen verzockter Spendengelder festgenommen

Rund acht Millionen Euro

Immer wieder kommen Fälle von Korruption und Missbrauch hochrangiger buddhistischer Mönche ans Licht. Nun sorgt der prominenter thailändischer Abt Phra Thammachiranuwat für einen Skandal, weil er Spendengelder verzockt haben soll.

Buddhistische Mönche / © michel arnault (shutterstock)
Buddhistische Mönche / © michel arnault ( shutterstock )

Der Abt des religiös und kulturell bedeutsamen buddhistischen Wat-Rai-Khing-Tempels in Thailand ist festgenommen worden. Phra Thammachiranuwat wird laut thailändischen Medienberichten (Freitag) vorgeworfen, mit unterschlagenen Spenden seine Spielsucht finanziert zu haben. Den Angaben zufolge geht es um eine Summe von umgerechnet rund acht Millionen Euro, die der Abt mutmaßlich in Online-Casinos verspielt hat.

Verdeckte Ermittler hätten bei einem mehrmonatigen Einsatz Überweisungen von Tempelkonten auf ein Privatkonto des Abts entdeckt. Nach seiner Festnahme habe der Mann sein Amt freiwillig niedergelegt.

Der 1851 gegründete buddhistische Tempel Wat Rai Khing am Ufer des Flusses Tha Chin westlich von Bangkok ist einer der wichtigsten der Region. Sein sakraler Schatz ist ein Bildnis des Buddha, das der Legende nach treibend im Fluss gefunden worden sein soll.

Buddhismus

Der Buddhismus ist eine der großen Weltreligionen; geschätzt sind 450 Millionen Menschen Buddhisten. Von sogenannten Glaubensreligionen wie dem Christentum, Judentum oder Islam unterscheidet sich Buddhas Lehre: Es handelt sich um eine Erfahrungsreligion, eine "Lehre des Geistes", wie auch der Hinduismus, Daoismus und Konfuzianismus. Im Mittelpunkt stehen philosophisch-logische Leitlinien als Basis zur Lebensführung. Der Buddhismus umfasst eine philosophische Lehre, ein Klosterwesen, verschiedene Religionsgemeinschaften und einfache Volksfrömmigkeit.

Garten des Buddhismus / © Heike Sicconi (DR)
Garten des Buddhismus / © Heike Sicconi ( DR )
Quelle:
KNA