Privataudienzen mit Papst Franziskus

Ein Kronprinz, ein Metropolit und der Flüchtlingshochkommissar

Papst Franziskus hat den Kronprinz von Abu Dhabi, Muhammad bin Zayid Al Nahyan, im Vatikan empfangen. Nähere Details zum Inhalt des gut 40-minütigen privaten Treffens wurden nicht bekannt. Und der Papst hatte noch mehr Besuch.

Papst Franziskus trifft Mohammed bin Zayed Al-Nahyan, den Kronprinzen von Abu Dhabi  / © Claudio Peri (dpa)
Papst Franziskus trifft Mohammed bin Zayed Al-Nahyan, den Kronprinzen von Abu Dhabi / © Claudio Peri ( dpa )

Mit den Worten "Der Friede ist unsere Bestimmung" überreichte das katholische Kirchenoberhaupt dem Scheich der Vereinten Arabischen Emirate laut anwesenden Journalisten ein Friedensmedaillon, das Olivenzweige zeigt. "Mir gefällt dieses Bild, denn die beiden Zweige nähern sich einander immer mehr an", erläuterte der Papst demnach. Im Anschluss war ein Gespräch des Scheichs und seiner etwa zehn Mitglieder zählenden Delegation mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin geplant.

Der Kronprinz von Abu Dhabi wurde auch von dem italienischen Manager Luca Cordero di Montezemolo begleitet. Er habe als Präsident der Fluggesellschaft "Alitalia" teilgenommen, hieß es. Die Fluglinie "Etihad" aus Abu Dhabi ist seit einem halben Jahr Großaktionär von Alitalia. Für die Auslandsreisen des Papstes chartert der Vatikan stets eine Maschine der italienischen Gesellschaft.

Treffen auch mit Außenamtsleiter des Moskauer Patriarchats

Zudem hat sich Papst Franziskus am Donnerstag mit dem Außenamtsleiter des Moskauer Patriarchats, Hilarion, getroffen. Das teilte das Vatikanische Presseamt nach der Begegnung ohne weitere Details mit.

Am 12. Februar 2016 hatte auf Kuba eine historische Begegnung zwischen Papst Franziskus und dem russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill I. stattgefunden. Es war die erste Begegnung der Kirchenoberhäupter aus Moskau und Rom seit der Entstehung des Moskauer Patriarchats im 15./16. Jahrhundert. Dabei unterzeichneten die beiden eine gemeinsame Erklärung. Darin hieß es, das Treffen solle "die Christen in aller Welt inspirieren, Gott mit neuem Eifer um die volle Einheit aller seiner Jünger zu bitten".

UN-Flüchtlingshochkommissar als dritter Gast

Als dritten Gast des Tages hat Papst Franziskus hat schließlich den UN-Flüchtlingshochkommissar Filippo Grandi im Vatikan empfangen. Weder das Vatikanische Presseamt noch das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen UNHCR äußerten sich bislang zu dem Treffen. 2013 hatte Franziskus bereits den Grandis Amtsvorgänger Antonio Guterres empfangen.

Papst Franziskus hat wiederholt eine gesamteuropäische Lösung der Flüchtlingsfrage gefordert und eine großzügige Aufnahme von Flüchtlingen angemahnt. Im April besuchte er auf der griechischen Insel Lesbos ein Aufnahmezentrum. Auf dem Rückflug nahm er überraschend zwölf muslimische Flüchtlinge mit nach Italien. Später ließ er weitere neun von Lesbos nach Rom holen. In der italienischen Hauptstadt kümmert sich im Auftrag des Papstes die katholische Gemeinschaft Sant'Egidio um die Flüchtlinge.

Die Gesten des Papstes auf Lesbos hatte Grandi damals als eine "kraftvolle Demonstration von Solidarität" gelobt. Sie müsse Regierungen und Gesellschaften inspirieren, "in einer Welt, in der der verzweifelten Suche von immer mehr Vertriebenen zu oft Barrieren, Zurückweisung und Furcht" entgegensetzt würden.


Franziskus begrüßt den Metropoliten Hilarion / © Osservatore Romano / Handout (dpa)
Franziskus begrüßt den Metropoliten Hilarion / © Osservatore Romano / Handout ( dpa )

UN-Flüchtlingshochkommissar Filippo Grandi mit Papst Franziskus / © Osservatore Romano / Handout (dpa)
UN-Flüchtlingshochkommissar Filippo Grandi mit Papst Franziskus / © Osservatore Romano / Handout ( dpa )
Quelle:
KNA