Priester aus Nicaragua bitten um Aufnahme in Honduras

"Eine Wahnsinnssituation"

Katholische Geistliche aus Nicaragua, denen die Einreise in ihr Heimatland verweigert wird, haben formal um Aufnahme in Honduras gebeten. Das bestätigte der honduranische Bischof Jose Antonio Canales von Danli.

Wolken über der Kathadrale von Granada in Nicaragua / © Russell Johnson (shutterstock)
Wolken über der Kathadrale von Granada in Nicaragua / © Russell Johnson ( shutterstock )

"Das ist schon eine Wahnsinnssituation", sagte Canales. Es handele sich um Priester, die aus verschiedenen Gründen das Land verlassen hätten und nun nicht mehr einreisen dürften. Zuletzt hatten die Spannungen zwischen der katholischen Kirche und dem nicaraguanischen Regime um das sandinistische Präsidentenpaar Daniel Ortega und Rosario Murillo zugenommen. Unter anderem wurden zahlreiche Radiostationen der Diözese Matagalpa geschlossen. Bischof Rolando Alvarez befindet sich seit knapp einem Monat in einer Art Hausarrest. Ihm werden Anstachelung zur Gewalt und Aufruhr vorgeworfen. Mehrere weitere Geistliche wurden inhaftiert.

Krise seit 2018

Nicaragua erlebt seit 2018 eine Krise mit landesweiten Protesten gegen die linksgerichtete Ortega-Regierung. Seit Beginn kamen rund 350 Menschen ums Leben, Tausende wurden verletzt. Nicaraguas Kirche kritisierte immer wieder in scharfer Form die Menschenrechtsverletzungen der Regierung.

Amerikanische Staaten verurteilen Menschenrechtslage in Nicaragua

Angesichts einer verstärkten Verfolgung von Kritikern haben die USA und weitere amerikanische Staaten die Menschenrechtslage in Nicaragua "scharf verurteilt". Die autoritäre Regierung von Daniel Ortega bedränge zunehmend kritische Stimmen, unter ihnen Journalisten und Vertreter der Kirche, hieß es in einer am Freitag (Ortszeit) verabschiedeten Erklärung der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS).

Polizisten in Nicaragua / © Jeiner Huete_P (shutterstock)
Polizisten in Nicaragua / © Jeiner Huete_P ( shutterstock )
Quelle:
KNA