Präsident Erdogan besucht Papst Franziskus

 (DR)

Ungewöhnlich viel Zeit hat Papst Franziskus dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan bei dessen historischer Visite im Vatikan eingeräumt. 50 Minuten dauerte die Audienz am Montag. Im Mittelpunkt stand die Jerusalem-Krise. Gesprochen wurde aber auch über den Kampf gegen Fremdenhass und Islamophobie sowie die Lage in Syrien, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu mitteilte. Laut Vatikan ging es auch um die Aufnahme zahlreicher Flüchtlinge in der Türkei und die damit verbundenen Herausforderungen.

Nach der Audienz kam es unweit des Petersdoms an der Engelsburg zu Ausschreitungen bei einer Mahnwache, zu der das kurdische Netzwerk "Rete Kurdistan" aufgerufen hatte. Die Polizei meldete zwei Festnahmen nach Handgreiflichkeiten, auf einem Bild war ein Demonstrant mit einer blutenden Wunde am Kopf zu sehen. Auf Transparenten wurde Freiheit für den inhaftierten PKK-Anführer Abdullah Öcalan gefordert.

Laut Polizei hatten sich rund 150 Menschen an dem Protest beteiligt, der im Vorfeld genehmigt worden war, obwohl in großen Teilen Roms am Montag ein Demonstrationsverbot galt. (dpa, 05.02.2018)