Präsident der Elfenbeinküste vom Papst in Audienz empfangen

Was wurde besprochen?

Der Präsident der Elfenbeinküste, Alassane Ouattara, ist am Samstag von Papst Franziskus in Audienz empfangen worden. Das teilte das vatikanische Presseamt mit. Über den Inhalt der Gespräche wurde zunächst nichts bekannt.

Blick auf die Kuppeln des Petersdoms / © bellena (shutterstock)
Blick auf die Kuppeln des Petersdoms / © bellena ( shutterstock )

Nach der Audienz trafen Ouattara und seine Delegation mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und dem vatikanischen Außenminister Paul Gallagher zusammen. Die Gespräche im Staatssekretariat beschrieb das Vatikan-Kommunique als "herzlich", man habe die guten Beziehungen beider Seiten betont.

Inhaltlich sei es um die wirtschaftliche und soziale Lage der Elfenbeinküste und um den nationalen Aussöhnungsprozess gegangen. Erwähnt worden sei auch die wichtige Rolle der katholischen Schulen und Gesundheitseinrichtungen. Ferner habe man über Aspekte der regionalen Sicherheit in Westafrika und in der Sahelzone gesprochen.

Alassane Ouattara, Präsident der Elfenbeinküste / © Legnan Koula (dpa)
Alassane Ouattara, Präsident der Elfenbeinküste / © Legnan Koula ( dpa )

Zweite Papstaudienz für Ouattara

Für Ouattara war es bereits die zweite Papstaudienz nach einer umstrittenen Präsidentenwahl. 2011 setzte er sich nach seiner ersten, knapp gewonnenen Wahl in einem mehrmonatigen Machtkampf mit internationaler Unterstützung gegen seinen Konkurrenten Laurent Gbagbo durch.

Damals kamen bei Unruhen, die das Land an den Rand eines Bürgerkriegs führten, etwa 3.000 Menschen ums Leben. 2012 wurde Ouattara, der stets um internationale Anerkennung bemüht war, vom damaligen Papst Benedikt XVI. in Audienz empfangen. 2015 begann in dem Land ein Prozess der «nationalen Aussöhnung» mit umfangreichen Amnestien für Ouattaras politische Gegner.

Umstrittene Wahl zum Präsidenten

Auch diesmal kam Ouattara mit einigem zeitlichen Abstand nach einer umstrittenen Wahl in den Vatikan. Ende 2020 kandidierte er entgegen einem Verbot in der Verfassung seines Landes zum dritten Mal als Präsident und gewann. Die Wahl wurde von der Opposition boykottiert und am Ende dennoch anerkannt.

Ouattara (80) ist Muslim, seine zweite Ehefrau, die französischstämmige Geschäftsfrau Dominique Ouattara (68), ist Katholikin. Auch sie wurde vom Papst empfangen.

Quelle:
KNA