Hohe Erwartungen bei Synodalem Weg

Positive Stimmung trotz kritischer Töne

Der Dialog geht weiter: Vor den fünf Regionenkonferenzen des Synodalen Wegs sprechen Bischöfe und Spitzenvertreter des Zentralkomitees der deutschen Katholiken von einer guten Stimmung unter den Teilnehmern. Doch Kritik gibt es auch.

Auftakt der Beratungen der Synodalversammlung am 31. Januar 2020 / © Harald Oppitz (KNA)
Auftakt der Beratungen der Synodalversammlung am 31. Januar 2020 / © Harald Oppitz ( KNA )

"Der Geist des Aufbruchs lebt", sagte ZdK-Präsident Thomas Sternberg am Freitagmorgen bei einer Videopressekonferenz. Zugleich widersprach er Wahrnehmungen, wonach Bewahrer und Reformer einander gegenüberstünden. Es gebe keine "zwei großen feindlichen Lager".

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, sagte, er habe den Eindruck, "dass viele Synodale sich freuen, dass wir heute zusammenkommen". Er betonte: "Corona verändert alles." Das gelte nicht nur für die fünf Regionenkonferenzen, die wegen der Pandemie anstelle der ursprünglich vorgesehenen zweiten Vollversammlung des Synodalen Wegs ins Programm genommen wurden.

Hohe Erwartungen

ZdK-Vizepräsidentin Karin Kortmann sprach von hohen Erwartungen. Das betreffe unter anderem die Beteiligung von Frauen am kirchlichen Leben. Daran entscheide sich die Zukunft von Kirche, so Kortmann.

Der stellvertretende Bischofskonferenz-Vorsitzende, der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode, fügte hinzu, er erhoffe sich von den Zusammenkünften in Berlin, Dortmund, Frankfurt, Ludwigshafen und München "Ermutigung und Rückenwind". Die Beratungen auf den Regionenkonferenzen begannen im Anschluss an die Pressekonferenz. In Frankfurt hielten vor dem Ort der Tagung, dem Dominikanerkloster, Frauen eine Mahnwache für mehr Beteiligung in der Kirche ab.

Zustimmung für und Kritik an Frauen-Papier des Synodalen Wegs

Nach der Kritik des Regensburger Bischofs Rudolf Voderholzer gehen die Debatten um ein Papier zur Rolle der Frauen in der katholischen Kirche beim Synodalen Weg unterdessen weiter. Die Vizepräsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Karin Kortmann, dankte am Freitag der dafür zuständigen Arbeitsgruppe. Die Autoren gingen der Frage nach, welche Änderungen kirchenrechtlich möglich seien und welche Gestaltungsspielräume die "gelebte Praxis" biete, lobte Kortman.

Die Arbeitsgruppe zur Rolle der Frauen ist eines von vier Foren, die inhaltliche Vorarbeiten zu den Diskussionen beim Synodalen Weg leisten sollen. Voderholzer ist Mitglied dieses Forums, das vom Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode und der Münsteraner Theologin Dorothea Sattler geleitet wird. In einem Offenen Brief hatte der Regensburger Bischof beklagt, dass Textbestandteile publiziert worden seien, über die das Forum noch nicht beraten habe. Er selbst sei nicht einbezogen worden.

Außerdem, so Voderholzer weiter, lasse der Text "jedes theologische Niveau vermissen". In dem Text heißt es unter anderem, Jesus habe Jüngerinnen und Jünger gehabt und niemanden geweiht. Daraus waren in dem Text Forderungen für die Stellung der Frau in der Kirche abgeleitet worden.

Einwände werden erörtert

Bode räumte ein, dass das Papier Sätze enthalte, "die sehr angreifbar sind". Die Einwände Voderholzers würden bei der nächsten Sitzung des Forums am 28. September erörtert. Bode und Kortmann äußerten sich am Freitag bei einer Videopressekonferenz zum Auftakt von fünf regionalen Treffen des Synodalen Wegs.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, hatte am Donnerstag in Berlin gesagt, Voderholzers Protestbrief sei beim Synodalpräsidium angekommen und zur Kenntnis genommen worden. Man müsse prüfen, ob es tatsächlich satzungswidrige Verfahrensfehler gegeben habe, gegebenenfalls müssten diese eingeräumt und korrigiert werden.

 

Karin Kortmann, Vizepräsidentin des ZdK / © Harald Oppitz (KNA)
Karin Kortmann, Vizepräsidentin des ZdK / © Harald Oppitz ( KNA )

 

Bischof Rudolf Voderholzer bei Synodalversammlung / © Harald Oppitz (KNA)
Bischof Rudolf Voderholzer bei Synodalversammlung / © Harald Oppitz ( KNA )

 

Bischof Franz-Josef Bode vor Jesus Kreuz / © Hermann Pentermann (dpa)
Bischof Franz-Josef Bode vor Jesus Kreuz / © Hermann Pentermann ( dpa )
Quelle:
KNA
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