Pop-Gottesdienst in Heidelberg widmet sich Sänger Harry Styles

"Ein riesiges Interesse"

In der Vergangenheit hatte die evangelische Heiliggeistkirche in Heidelberg bereits erfolgreiche Pop-Gottesdienste veranstaltet, unter anderem rund um Taylor Swift. Nun erfreut sich ein Gottesdienst zu Harry Styles großer Beliebtheit.

Autor/in:
Carsten Döpp
Harry Styles, Sänger und Schauspieler aus Großbritannien / © Cinzia Camela/LPS via ZUMA Press Wire (dpa)
Harry Styles, Sänger und Schauspieler aus Großbritannien / © Cinzia Camela/LPS via ZUMA Press Wire ( dpa )

DOMRADIO.DE: Der Musiker Harry Styles ist eine der Pop-Ikonen unserer Zeit, der Ex-Frontmann der Band "One Direction". Der Glaube ist ihm buchstäblich auf den Leib geschrieben, sagen Sie. Warum passt Harry Styles so perfekt in Ihre Pop-Gottesdienste? 

Pfarrer Vincenzo Petracca (Evangelische Heiliggeistkirche in Heidelberg): Unsere Zielgruppe sind vor allem Menschen, die selten in den Gottesdienst kommen, vielleicht an Heiligabend oder gar nicht mehr, aber doch Interesse an religiösen Fragen haben. Und da passt Harry Styles wunderbar, weil er von sich selber sagt, er sei getauft, aber nicht so religiös. 

Pfarrer Vincenzo Petracca / © Vincenzo Petracca (dpa)
Pfarrer Vincenzo Petracca / © Vincenzo Petracca ( dpa )

Wenn man dann aber schaut, trägt er ein Kreuz um den Hals. Zudem war er auf dem Petersplatz, als verkündet wurde, wer der neue Papst ist. Und er hat -das ist spannend- über 60 Tattoos am Körper und einige spiegeln seinen Glauben wider. Da sieht man ein zugeklapptes Buch auf dem "Holy Bible" steht, und vor allem ein Gebet. Er hat sich auf beiden Unterarmen ein Gebet stechen lassen. 

Vincenzo Petracca

"Interessant ist, in seinen Liedern nachzuhören. Dort kommt ziemlich oft das Gebet oder der Himmel vor."

DOMRADIO.DE: Es wird dann also um seine Person gehen, um seine Songs, um seine Spiritualität. Was wissen Sie sonst noch über den Glauben von Harry Styles? 

Petracca: Interessant ist, in seinen Liedern nachzuhören. Dort kommt ziemlich oft das Gebet oder der Himmel vor. Er hat auch ein Lied über Jesus gemacht. Das ist ganz spannend. Das ist ein Silvesterlied, in dem Jesus an der Schwelle zum neuen Jahr steht und Harry Styles erklärt ihm, weshalb er nicht über die Schwelle gehen will. 

Spannend ist auch, dass Harry Styles in einem Interview einmal ganz klar gesagt hat, er sei jetzt nicht so an kirchliche Regeln gebunden, aber er denke, es sei naiv, zu sagen, dass es nichts über uns gibt oder nichts, das mächtiger ist als wir. "Ich halte das für etwas engstirnig", so drückte er sich aus. 

DOMRADIO.DE: Die schon von den Taylor-Swift-Gottesdiensten bekannte Band um Sängerin Tine Wiechmann wird wieder den Gottesdienst gestalten. Welche Songs haben Sie ausgewählt, steht das schon fest? 

Petracca: Die Songs stehen schon fest. Wir haben eine Mischung aus Songs - hauptsächlich von Harry Styles, aber auch ein Lied von "One Direction". Er war ja der Leadsänger von "One Direction" und da gibt es ein Lied, das heißt "Hey, Angel". Da geht es nicht nur um einen menschlichen Engel, sondern das Lied ist an einen metaphysischen Engel adressiert, der vom Himmel zuschaut und über einen weint, wenn man auf Irrwege geht. Das ist ein ganz spannendes Lied, was wir da ausgegraben haben. 

Vincenzo Petracca

"Wir staunen selber, wie groß das Interesse ist, weil es eigentlich ein ganz normaler Sonntag ist."

DOMRADIO.DE: Zwei Gottesdienste rund um Harry Styles wird es bei Ihnen geben. 1.200 Menschen sollen dann kommen, das Interesse ist weiterhin riesig. Sie mussten auch Besucher abweisen. 

Petracca: Wir staunen selber, wie groß das Interesse ist, weil es eigentlich ein ganz normaler Sonntag ist. Bei uns in Baden-Württemberg ist es auch noch der Beginn der Herbstferien. Das heißt, es ist überhaupt kein günstiger Termin, weil viele wegfahren. 

Trotzdem gibt es ein riesiges Interesse. Wir sind ausgebucht. Wir haben auch noch mal zusätzliche Stühle aufgestellt. Jetzt sind wir organisatorisch wirklich an der Obergrenze. Aber erfahrungsgemäß geben einige ihr Ticket wieder zurück und das kann man dann wieder buchen. 

DOMRADIO.DE: Nach Harry Styles ist vor Harry Styles. Haben Sie schon eine Idee für den 14. Pop-Gottesdienst? 

Petracca: Ja, im nächsten Frühjahr wird es Lady Gaga sein. 

Das Interview führte Carsten Döpp.

Quelle:
DR

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