Pontifikalamt mit dem Landvolk im Paderborner Dom

Gestaltungs-Freude und Verantwortung für die Schöpfung

Herausforderungen und Hoffnungsperspektiven: Weihbischof Matthias König feiert Libori-Pontifikalamt mit dem Landvolk.

Pontifikalamt mit dem Landvolk (Erzbistum Paderborn)

Beim Pontifikalamt mit dem Landvolk am Libori-Dienstag zeigte Weihbischof Matthias König im Paderborner Dom sowohl Herausforderungen als auch Hoffnungsperspektiven in der Landwirtschaft auf. Zahlreiche Landwirtinnen und Landwirte aus dem Erzbistum Paderborn waren auf Einladung der vom Erzbistum getragenen Landvolkshochschule in Hardehausen zum Tag des Landvolks nach Paderborn gekommen. Dort feierten sie zunächst gemeinsam mit Weihbischof König den Gottesdienst in der Paderborner Bischofskirche und besuchten anschließend die Landvolkkundgebung im Schützenhof, auf der auch Diözesanadministrator Monsignore Dr. Michael Bredeck spricht.

230725_PM_Pontifikalamt_Weihbischof_König_Landvolk_Teaser© Maria Aßhauer / Erzbistum Paderborn
Weihbischof Matthias König feierte am Libori-Dienstag im Paderborner Dom das Pontifikalamt mit dem Landvolk.
Auf eine „Umkehr der Werte und der Wertschätzung“ wies Weihbischof König in seiner Predigt hin. Diese Form von Entsolidarisierung sei auch schmerzlich in der Landwirtschaft zu spüren. „Viele von Ihnen erleiden das: Höfe sterben, weil keiner die immer komplizierter werdende Arbeit mit ständig wechselnden Vorschriften mehr auf sich nehmen möchte. Das Verhältnis von Arbeitseinsatz und Ertrag stimmt an vielen Stellen nicht mehr, weil alles nur noch ‚billig, billig‘ sein soll“, unterstrich Weihbischof König.

Landwirtinnen und Landwirte würden sich oft als „Sündenböcke der Nation“ fühlen, gerade im Hinblick auf Umweltpolitik und Klimawandel, führte der Paderborner Weihbischof aus. Der Ukrainekrieg mit dem aktuell nicht verlängerten Getreideabkommen mache die verhängnisvollen Nahrungsmittel-Abhängigkeiten auf globaler Ebene deutlich. Lebensnotwendige Lieferketten seien dadurch unterbrochen.

Landwirtschaft ist elementar

Dennoch erlebe er immer wieder auch Hoffnung, betonte Weihbischof König. Bei Firmungen würden ihm oft junge Menschen begegnen, die ihre Zukunft in der Landwirtschaft sehen. „Sie geben dieser so elementaren Sache ihr Gesicht. Sie zeigen Freude am Gestalten und sie wissen um ihre Verantwortung bei der Bewahrung der Schöpfung.“ Hoffnung mache ihm auch ein Ort wie Hardehausen: „Hier werden seit Jahrzehnten in der Landvolkhochschule und auch im Jugendhaus mit dem Jugendbauernhof Grundlagen für einen verantwortungsvollen Umgang mit Gottes Schöpfung gelegt und gestärkt“, veranschaulichte Weihbischof König.

Im Hinblick auf das Libori-Leitwort „Pax vobis!“ – „Friede sei mit euch!“ – betonte der Paderborner Weihbischof mit Verweis auf die christliche Gesellschaftslehre, dass Gerechtigkeit als Bedingung für den Frieden unverzichtbar sei. „Auch jene, die sich um die Bewahrung der Schöpfung mühen, tun dies, um den Menschen mit Gottes Schöpfung zu versöhnen“, betonte Weihbischof König. Das Liborifest 2023 rufe zu einem bleibenden Auftrage auf: „Uns dort, wo wir hingestellt sind, für den Frieden einzusetzen. Lassen wir uns senden als Boten des Friedens – in unsere Gesellschaft, in die Lebensbereiche, die wir mit-gestalten und in eine Welt, die nichts nötiger hat als das: Den Frieden des Herrn“, sagte Weihbischof Matthias König zum Abschluss seiner Predigt.

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