Politik prüft mögliche Friedensverhandlungen im Vatikan

"Intensive Vorbereitungen nötig"

Papst Leo XIV. hat laut Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni die Bereitschaft des Heiligen Stuhls bestätigt, Gespräche zwischen der Ukraine und Russland im Vatikan auszurichten. Die Bundesregierung begleitet die Abstimmung.

Bundeskanzler Friedrich Merz (l, CDU) und Stefan Kornelius, Sprecher der Bundesregierung / © Kay Nietfeld (dpa)
Bundeskanzler Friedrich Merz (l, CDU) und Stefan Kornelius, Sprecher der Bundesregierung / © Kay Nietfeld ( dpa )

Papst Leo XIV. als möglicher Vermittler bei Friedensgesprächen zwischen der Ukraine und Russland? Sie und Papst Leo XIV. hätten über die nächsten Schritte gesprochen, "die für einen gerechten und dauerhaften Frieden in der Ukraine unternommen werden müssen", schrieb Meloni am späten Dienstagabend im Kurznachrichtendienst X.

Giorgia Meloni / © Alessia Pierdomenico (shutterstock)

Sie habe Leo XIV. ihren Dank für "seine Offenheit und sein unerschütterliches Engagement für den Frieden" ausgesprochen, so Meloni weiter. Das Telefongespräch mit dem Papst habe sich an ein Telefonat vom Montag zwischen US-Präsident Donald Trump und den europäischen Staats- und Regierungschefs angeschlossen. Bei diesem sei sie gebeten worden, "die Bereitschaft des Heiligen Stuhls zur Aufnahme der Verhandlungen zu prüfen". Diese habe der Heilige Vater ihr am Dienstag bestätigt.

Intensive Vorbereitungen nötig 

Für ein Vermittler-Treffen im Vatikan seien aber intensive Vorbereitungen nötig, betonte der Regierungssprecher, Stefan Kornelius in Berlin. Die Bundesregierung beobachtet und begleitet Abstimmungen zu einer möglichen Vermittlerrolle des Papstes bei Friedensgesprächen zwischen der Ukraine und Russland. 

Es sei aber zu früh, um über einen Zeitpunkt oder mögliche Formate zu sprechen, sagte Kornelius am Mittwoch in Berlin. Eine Bedingung dafür sei sicherlich, dass die Gesprächspartner auch eine Vollmacht ihrer Regierungen hätten, um ernsthaft etwa über einen Waffenstillstand zu verhandeln.

Trump hatte nach seinem Telefonat mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin den Vatikan als Ort für direkte Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland ins Gespräch gebracht. Vom Vatikan selbst gab es bis Mittwochmorgen keine offizielle Mitteilung zu dem Thema. 

Robert Francis Prevost (Papst Leo XIV.)

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Robert Francis Prevost gilt als ein Kardinal der Mitte. Obwohl US-Amerikaner ist der Ordensmann in Rom, der Kurie und der Weltkirche zu Hause. Zuletzt leitete der 69-Jährige die Vatikanbehörde für Bischöfe, quasi die Personalabteilung der katholischen Weltkirche. In dieser Funktion war Prevost in den vergangenen zwei Jahren zuständig für einen Großteil der Bischofsernennungen weltweit.

Papst Leo XIV / ©  Andrew Medichini/AP (dpa)
Papst Leo XIV / © Andrew Medichini/AP ( dpa )
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epd