DOMRADIO.DE: Warum zünden denn Pilger Kerzen vor, während oder nach der Reise an?
Beate Steger (Pilgerexpertin): Ich mache das zum Innehalten. Es ist eine sehr achtsame Geste, eine Kerze anzuzünden. Man erkennt den Kirchenraum oder den Kraftort nochmal ganz anders, wenn man dort eine Kerze anzündet.
DOMRADIO.DE: Ein Artikel beschreibt es folgendermaßen: Kerzen anzünden ist eine Art verlängertes Gebet. Erleben Sie das auch so?
Steger: Ja, das finde ich auch. Es verbindet mit einer Begebenheit oder mit einem Menschen. Mein Vater ist in der Kirche an keiner Kerze vorbeigekommen, er musste immer irgendetwas anzünden für seine verstorbenen Eltern oder für ein Anliegen. Sobald ich Kerzen in einer Kirche sehe, muss ich immer an meinen Vater denken.
Ich mache es mittlerweile genau wie er. Ich weiß auch von meinen Brüdern, dass sie das genauso machen. Das verbindet uns mit meinem Vater. Das ist einfach eine schöne Sache, weil man wirklich in dem Moment ist und nicht gleich schon wieder in Gedanken dem Nächsten nachjagt.
Das Interview führte Dagmar Peters.
Advent
Der Advent ist für Christen die Zeit der Vorbereitung auf Weihnachten. Das Wort kommt vom lateinischen "adventus" und bedeutet "Ankunft". Gemeint ist die Ankunft Jesu auf Erden, die Weihnachten gefeiert wird.
Die Adventszeit beginnt am vierten Sonntag vor dem ersten Weihnachtsfeiertag, in diesem Jahr also am 1. Dezember. Sie dauert höchstens 28 Tage, wenn der 27. November der erste Adventssonntag ist. Im kürzesten Fall dauert sie nur 22 Tage, wenn sie erst am 3. Dezember anfängt.
