Philippinische Bischöfe gegen Atomenergie und Kohleabbau

"Nein zur BNPP"

Die Diözese Balanga hat ihre Ablehnung der Inbetriebnahme eines Atomkraftwerks auf der Halbinsel Bataan bekräftigt. Der designierte Präsident der Philippinen, Ferdinand Marcos Jr., hatte im Wahlkampf die Inbetriebnahme angekündigt.

Atomenergie (Symbolbild) / © Oliver Berg (dpa)
Atomenergie (Symbolbild) / © Oliver Berg ( dpa )

Das Kernkraftwerk "Bataan Nuclear Power Plant" (BNPP) wurde während der Präsidentschaft seines gleichnamigen Vaters gebaut. "Unsere pastorale Aussage 'Nein zur BNPP-Rehabilitation' steht", sagte Bischof Ruperto Santos am Donnerstag dem Portal "Radio Veritas Philippinen". Die zur Inbetriebnahme benötigte Summe von geschätzt einer Milliarde US-Dollar solle stattdessen für die Entwicklung sauberer, erneuerbarer, erschwinglicher und sicherer Energielösungen verwendet werden, forderte der Bischof.

Das Atomkraftwerk in Bataan war von Ferdinand Marcos gegen den Widerstand der Bevölkerung gebaut worden. Staatspräsidentin Corazon Aquino als seine Nachfolgerin verhinderte nach der Atomkatastrophe von Tschernobyl 1986, dass das fertige Kraftwerk ans Netz ging. Auch damals war die katholische Kirche am Widerstand beteiligt. Neben Zweifeln an der generellen Sicherheit von Atomkraftwerken ist der Standort des BNPP in einem Erdbebengebiet und unmittelbarer Nähe des aktiven Vulkans Pinatubo ein wesentlicher Grund für die Ängste der Bevölkerung.

Proteste gegen Kohleförderung

In Süd-Cotabato auf Mindanao unterstützt unterdessen Bischof Cerilo Casicas von Marbel den Widerstand der Bevölkerung gegen die Aufhebung des Verbots der Kohleförderung im Tagebau. Bischof Casicas habe Gouverneur Reynaldo Tamayo Jr. aufgefordert, sein Veto gegen die umstrittene Entscheidung des Provinzparlaments einzulegen, berichtete das Nachrichtenportal der Bischofskonferenz am Donnerstag. Das Provinzparlament hatte eine Woche nach der Parlaments- und Präsidentenwahl vom 9. Mai die Aufhebung des Verbots des Tagebaus beschlossen.

Die katholische Bischofskonferenz der rohstoffreichen Philippinen ist eine entschiedene Gegnerin des Bergbaus. Im April 2021 verurteilten die Bischöfe die Aufhebung des seit neun Jahren bestehenden Moratoriums über die Vergabe neuer Lizenzen für den Bergbau durch Präsident Rodrigo Duterte. Im Januar sagten die Bischöfe mit einem Aktionsplan dem "Klimanotstand und der Krise des Planeten" den Kampf an. Sie forderten die Banken der Philippinen auf, die Finanzierung von Unternehmen aus der Kohle- und Gasbranche bis 2025 einzustellen. Andernfalls werde die Kirche ihre Beteiligung an Banken abziehen.

Quelle:
KNA
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