"Wir müssen die Gewalt und das sinnlose Sterben in der Ukraine und in Nahost jetzt stoppen", sagte der Geschäftsführer von Pax Christi im Erzbistum Freiburg, Markus Weber, am Freitag der Katholischen
Nachrichten-Agentur (KNA). Nötig sei auch eine offene Debatte über die Vorgeschichte der Kriege. "Schwarz-Weiß-Denken, wonach Putin das Böse und der Westen das Gute ist, hilft uns nicht weiter."
Weber: Dramatische Eskalation des Krieges in Nahost katastrophal
Die dramatische Eskalation des Krieges in Nahost nach den Terrorangriffen der Hamas auf Israel beschrieb Weber als Katastrophe. Eine langfristige Lösung und Befriedung der Region werde immer schwieriger. Pax Christi appellierte an die palästinensische Bevölkerung, die Gefolgschaft für die Angriffe zu verweigern. "Die israelische Regierung bitten wir alles zu tun, um weitere Eskalationsstufen des Krieges zu verhindern und für Sicherheit zu sorgen statt für unverhältnismäßige Vergeltungsakte."
Das Töten müsse enden und alle Geiseln müssten freikommen, heißt es in einer Stellungnahme des Pax-Christi-Vorstands. "Der Nahost-Konflikt ist durch die Spirale aus Gewalt, Rache, Terror und Krieg nicht zu lösen. Der Frieden rückt durch jede aggressive Handlung in immer weitere Ferne."
"Wer Waffenlieferungen in Kriegsgebiete ablehnt, hat es schwer"
Kritisch sieht der Verband die öffentlichen Debatten über den Krieg in Nahost und in der Ukraine. Wer sich mit pazifistischen Positionen zu Wort melde, müsse mit Anfeindungen rechnen. "Wer Waffenlieferungen in Kriegsgebiete ablehnt, hat es schwer, eine politische Heimat zu finden", sagte Weber.
Auch große Teile der Grünen, deren Wurzeln in der Friedensbewegung lägen, hätten eine 180-Grad-Wende gemacht. Am 11. November organisieren das Forum Friedensethik in der badischen Landeskirche in Karlsruhe einen Studientag, bei dem es um den öffentlichen Diskurs zu Ukraine und Nahost gehen soll.
Pax Christi fordert Ende der Gewalt in der Ukraine und Verhandlungen
Pax Christi hat im Erzbistum Freiburg rund 300 Mitglieder. Bundesweit sind es etwa 5.000. Organisiert werden etwa Diskussionen und Friedensdemonstrationen. In Pforzheim gibt es seit dem russischen Überfall auf die Ukraine jeden Freitag eine Mahnwache. "Wir fordern nicht die Aufgabe der Ukraine, aber ein Ende der Gewalt und Verhandlungen", sagte Organisator Christof Grosse.