Patriarch von Konstantinopel besucht Russland und Kyrill I. von Moskau

Weitere Annäherung

Das Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie, Patriarch Bartholomaios I. von Konstantinopel, besucht ab Samstag für zehn Tage Russland. Nach jahrelangem Konflikt mit der russisch-orthodoxen Kirche ist das ein weiteres Zeichen der Annäherung.

 (DR)

Geplant sind nach Angaben der russisch-orthodoxen Kirche Stationen in und um Moskau und St. Petersburg sowie ein Besuch des Klosters Walaam im Nordwesten des Landes. Ziel der Reise sei eine weitere Verbesserung der Beziehungen zwischen den orthodoxen Patriarchaten von Moskau und Konstantinopel, hieß es.

Der Besuch finde auf Einladung des Oberhaupts der russisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Kyrill I. von Moskau, statt. Mit diesem soll Bartholomaios I. sowohl am Pfingstsonntag im Dreifaltigkeitskloster in Sergijew Possad bei Moskau als auch tags darauf in der Christ-Erlöser-Kathedrale in der russischen Hauptstadt einen Gottesdienst feiern. Auf dem Programm steht zudem ein Empfang durch die russische Regierung.

Dritte Russland-Reise von Bartholomaios I.
Es ist die dritte Russland-Reise von Bartholomaios I. Der seit 1991 amtierende Ökumenische Patriarch von Konstantinopel besuchte 1993 Moskau und St. Petersburg. Im Dezember 2008 nahm er an den Trauerfeiern für den Moskauer Patriarchen Alexij II. (1990-2008) teil.

Kyrill I. führte 2009 seine erste Auslandsreise demonstrativ zu Bartholomaios I. in Istanbul. Damals schlugen beide Kirchenoberhäupter ein neues Kapitel im Verhältnis zwischen Moskau und Konstantinopel auf. Zuvor schwelte zwischen beiden Kirchen lange ein Konflikt um die Jurisdiktion über die orthodoxen Kirchen in Estland und der Ukraine.