Patriarch von Jerusalem verschiebt nach Angriff Rom-Reise

Titelkirche erst später in Besitz nehmen

Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, hat aufgrund der aktuellen Lage in Nahost seine geplante Reise nach Rom abgesagt. Dort hätte er seine Titelkirche Sant'Onofrio in Besitz nehmen sollen.

Kardinal Pierbattista Pizzaballa / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Kardinal Pierbattista Pizzaballa / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Die Zeremonie sei auf einen noch zu bestimmenden Termin verschoben worden, bestätigte sein Sekretär am Sonntagabend der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Jerusalem. 

Mit der Zuweisung einer Titelkirche in Rom wird die Zuordnung der Kardinäle zur Ortskirche des Papstes in dessen Diözese Rom bestätigt.

Enge Beziehung zur römischen Titelkirche

Manche Kardinäle pflegen eine enge Beziehung zu ihrer römischen Titelkirche, zu deren Pfarrer und der dazugehörigen Gemeinde. Andere beschränken sich auf gelegentliche Gottesdienste, wenn sie zu Besuch in die Ewige Stadt kommen. 

Die im frühen 15. Jahrhundert erbaute Kirche Sant'Onofrio liegt in der Nähe des Vatikans am Aufstieg zum Gianicolo-Hügels, unmittelbar neben dem vatikanischen Kinderkrankenhaus Bambino Gesu. Die Kirche ist seit 1945 Sitz des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem, seit Papst Pius XII. bestimmt hatte, ihn von Jerusalem nach Rom zu verlegen.

Lateinisches Patriarchat von Jerusalem

Das Lateinische Patriarchat von Jerusalem betreut die rund 60.000 bis 70.000 römisch-katholischen Christen im Heiligen Land. Seine Jurisdiktion erstreckt sich über das Staatsgebiet von Israel, Jordanien, Zypern und die Palästinensischen Gebiete. Die Ursprünge des Patriarchats liegen in der Zeit der Kreuzfahrer, die sich als "Lateiner" bezeichneten. Es erlosch jedoch mit dem Fall Akkos 1291. Im Jahr 1847 belebte Papst Pius IX. das Patriarchat neu.

Blick auf Jerusalem / © Kyrylo Glivin (shutterstock)
Quelle:
KNA