Patriarch Sako trauert um Opfer der Brandkatastrophe im Irak

Mehr als 100 Tote und 150 Verletzte

Kardinal Louis Raphael Sako hat den Betroffenen der Brandkatastrophe im irakischen Karakosch sein Beileid ausgesprochen. "Wir erheben gemeinsam unsere Gebete für den Trost der Seelen der Verstorbenen und die Genesung der Verwundeten".

Ein Blick in die eingestürzte und ausgebrannte Halle im Irak, in der ein Brand während einer Hochzeitsfeier ausgebrochen war.  / © Ismael Adnan (dpa)
Ein Blick in die eingestürzte und ausgebrannte Halle im Irak, in der ein Brand während einer Hochzeitsfeier ausgebrochen war. / © Ismael Adnan ( dpa )

Das sagte der Patriarch der chaldäischen Kirche und damit Oberhaupt von rund 80 Prozent der irakischen Christen am Mittwoch. Beim Brand einer Hochzeitshalle in Karakosch kamen laut irakischen Medienberichten in der Nacht zu Mittwoch mindestens 100 Menschen ums Leben. Weitere 150 Personen wurden verletzt.

Betreiber der Halle und weitere Verdächtige festgenommen 

Die Zivilschutzbehörden gaben an, dass der Brand auf die Verwendung leicht entzündlicher Baumaterialien zurückzuführen sei, die gegen Sicherheitsstandards verstießen. Der Betreiber der Halle sowie weitere Verdächtige wurden festgenommen. Das jordanische Außenministerium sprach der irakischen Regierung in einer Erklärung ihr Beileid aus. Auch der palästinensische Präsident Mahmud Abbas übermittelte eine Kondolenzbotschaft.

Sicherheitskräfte stehen vor einem eingestürzten und ausgebrannten Saal und untersuchen die Folgen eines tödlichen Brandes, der während einer Hochzeitsfeier in Al-Hamdanija im Nordwesten des Iraks ausgebrochen war. / © Ismael Adnan (dpa)
Sicherheitskräfte stehen vor einem eingestürzten und ausgebrannten Saal und untersuchen die Folgen eines tödlichen Brandes, der während einer Hochzeitsfeier in Al-Hamdanija im Nordwesten des Iraks ausgebrochen war. / © Ismael Adnan ( dpa )

Karakosch ist die größte Stadt in der christlich geprägten Ninive-Ebene. In ihr leben vorwiegend syrisch-katholische Christen. Vor dem Eindringen der Terrorgruppe "Islamischer Staat" 2014 galt sie als die größte christliche Stadt im Irak. Nach der Befreiung Karakoschs im Oktober 2016 kehrten Zehntausende geflüchtete und vertriebene Christen zurück. Bei seiner Irakreise im März 2021 besuchte Papst Franziskus die Stadt. 

Christen im Irak

Der Irak zählt zu den ältesten Siedlungsgebieten des Christentums. Dessen Ursprünge im Zweistromland werden bis auf den heiligen Apostel Thomas zurückgeführt. Im irakischen Kernland, dem früheren Mesopotamien, stellten Christen vor der islamischen Eroberung im 7. Jahrhundert die Bevölkerungsmehrheit. Ihr Anteil nahm danach immer weiter ab.

Papst Franziskus zu Besuch im Irak / © Ameer Al Mohammedaw (dpa)
Papst Franziskus zu Besuch im Irak / © Ameer Al Mohammedaw ( dpa )
Quelle:
KNA