Patriarch Rai fürchtet Ausweitung der Kämpfe in Gaza

"Brutaler Krieg"

Der maronitische Patriarch Kardinal Bechara Rai hat in seiner Weihnachtspredigt den "völkermörderischen und brutalen Krieg in Gaza" verurteilt. Zugleich warnte er vor einer Ausweitung der Kämpfe auf den Süden des Libanon.

Kardinal Bechara Boutros Rai, Maronitischer Patriarch von Antiochien und des ganzen Orients / © Cristian Gennari (KNA)
Kardinal Bechara Boutros Rai, Maronitischer Patriarch von Antiochien und des ganzen Orients / © Cristian Gennari ( KNA )

Der Libanon stehe für Dialog und Frieden, betonte das Oberhaupt der größten christlichen Kirche des Landes. Neutralität gehöre seit 1860 zur libanesischen Identität. 

Grenzgebiet zwischen Israel und Libanon  / ©  Andrea Krogmann (KNA)
Grenzgebiet zwischen Israel und Libanon / © Andrea Krogmann ( KNA )

Zu dieser Haltung müsse man zurückkehren. Die Stimme des Patriarchen hat im Libanon großes politisches Gewicht.

Fast tägliche Zusammenstöße

Seit Ausbruch des Israel-Hamas-Krieges am 7. Oktober kam es an der Grenze fast täglich zu Zusammenstößen zwischen der schiitischen Terrororganisation Hisbollah und israelischen Streitkräften. Dutzende Menschen wurden dabei getötet, darunter auch mindestens 17 Zivilisten.

Hamas und Hisbollah

Die Hamas und die Hisbollah sind radikalislamische Organisationen im Nahen Osten, zu deren verbindenden Hauptzielen die Bekämpfung und Vernichtung des Staates Israel gehört.

Die Palästinensergruppe Hamas wurde nach Beginn der Ersten Intifada 1987 gegründet. Der Name steht als Abkürzung für "Organisation des islamischen Widerstands", bedeutet auf Arabisch aber auch "Eifer" oder "Kampfgeist". Sie ist aus dem palästinensischen Zweig der fundamentalistischen Muslimbruderschaft hervorgegangen und entstand in Opposition zur kompromissbereiteren Fatah bzw. PLO von Jassir Arafat.

Die Hamas mobilisiert (dpa)
Die Hamas mobilisiert / ( dpa )

 

Quelle:
KNA