Pastor schreibt Buch über fiktive Interrail-Reise mit Jesus

"Jesus, Füße runter!"

Jonas Goebel hat ein Buch über die Interrail-Tour mit seiner Frau geschrieben. Besonders dabei ist, dass Jesus die beiden begleitet. Was der evangelische Pastor auf dieser fiktiven Reise so erlebt, das hat er im Interview erzählt.

Gepäckstück auf einem Bahnhof / © Jirapong Manustrong (shutterstock)
Gepäckstück auf einem Bahnhof / © Jirapong Manustrong ( shutterstock )

DOMRADIO.DE: Wie stellen Sie es sich denn vor, mit Jesus unterwegs zu sein? Was haben Sie in Ihrem neuen Buch "Jesus, Füße runter!" beschrieben?

Pastor Jonas Goebel (Evangelisch-lutherische Kirche in Norddeutschland)

"Wer mit Jesus unterwegs ist, der trifft sehr viele Menschen"

Pastor Jonas Goebel (Evangelisch-lutherische Kirche in Norddeutschland und Autor): Ich habe tatsächlich echte Reiseerlebnisse genommen, das, was meine Frau und ich auf unserer Interrail-Tour erlebt haben.

Dann haben wir immer weiter gedacht: "Was wäre wenn?". Und in diesem "Was wäre wenn"-Szenario haben wir noch mehr Menschen kennengelernt.

Denn wer mit Jesus unterwegs ist, der trifft sehr viele Menschen und ich glaube, das hat den großen Unterschied in diesem Szenario ausgemacht.

Pastor Jonas Goebel / © Jonas Goebel (privat)
Pastor Jonas Goebel / © Jonas Goebel ( privat )

DOMRADIO.DE: Wohin geht die Reise? Sicherlich ist Rom, die Heilige Stadt, auch mit dabei. Was haben Sie da gemeinsam mit Jesus erlebt?

Goebel: Wir standen natürlich am Petersdom an und haben darauf gewartet, endlich Einlass zu bekommen und wir waren im Kolosseum. Tatsächlich ist jedes Kapitel oder jede Stadt, die wir bereisen, mit einem bestimmten Thema verbunden.

In Rom haben wir uns natürlich auch viele Gedanken über die Kirche gemacht. Dort saßen wir in einem Café und hatten gute Gespräche darüber.

DOMRADIO.DE: Welche anderen Städte in Europa sind noch dabei? Sind das die Klassiker wie Paris oder London?

Goebel: Bei einer Interrail-Tour reist man in den meisten Fällen von Großstadt zu Großstadt oder Hauptstadt zu Hauptstadt. Wir sind im Osten bis nach Istanbul gekommen, im Norden bis zu den Lofoten, also ganz nach oben nach Nordnorwegen, außerdem London, Lissabon und Paris.

Wir waren eigentlich in vielen großen Städten. In einem Monat schafft man viel.

DOMRADIO.DE: War es entspannt, mit Jesus unterwegs zu sein?

Goebel: Es war unterschiedlich, auch mal anstrengend. Es war nicht immer einfach, es war aber auch natürlich sehr schön. Es war überraschend, es war anders und ich glaube, wir würden das sofort wieder machen.

DOMRADIO.DE: Auf Reisen lernt man sich erst mal so richtig kennen, heißt es. War das auch bei Ihnen, Ihrer Frau und Jesus so?

Goebel: Ja, denn bei Interrail-Touren ist man häufig in sehr engen Verhältnissen unterwegs und reist sehr lange zusammen im gleichen Abteil oder kommt vielleicht auch im gleichen Hostel unter. Wir sind zwischendurch mal in Quarantäne gesteckt worden und das heißt, wir hatten auch mal einen Koller.

Da haben wir beschlossen, dass jeder mal seinen eigenen Weg geht und wir uns nachher wiedersehen. Aber das gehört zum Reisen auch dazu, zumindest zu so beengten Reisen.

Das Buch Jesus, Füße runter! / © Jonas Goebel (privat)
Das Buch Jesus, Füße runter! / © Jonas Goebel ( privat )

DOMRADIO.DE: Sie selbst und Ihre Frau reisen in dem Buch zusammen mit Jesus. Treten Sie damit selbst in die Fußstapfen der Jünger? Die waren ja schließlich früher auch mit ihm unterwegs.

Goebel: Ja, aber tatsächlich war die Idee, das Spiel einmal umzudrehen. Denn im Kontext des Buches ist das nicht so, dass wir Jesus eingeladen haben oder dass Jesus uns einlädt. Vielmehr folgt er uns mehr oder weniger ungefragt.

Wir sind auf Interrail-Tour und er sagt: "Das ist eine coole Sache, da komme ich mit". Eine Idee ist auch, das Thema Nachfolge ein bisschen umzudrehen und sich zu fragen: Was ist eigentlich, wenn Jesus mir folgt, wenn er mit mir unterwegs ist? Und weniger: Ich folge ihm, ich gehe ihm hinterher, sondern er geht wirklich dorthin, wo ich hingehe.

Und in dem Sinne glaube ich, dass es ein bisschen anders ist als bei den Jüngern vor 2000 Jahren, die ja doch eher ihm gefolgt sind.

Das Interview führte Dagmar Peters.

Quelle:
DR