Papst würdigt zwei Märtyrer der Nazi-Zeit

Gedenken an Stein und Kolbe

Papst Benedikt XVI. hat zwei von den Nationalsozialisten ermordete Katholiken als Vorbilder für heute gewürdigt. Bei der ersten Generalaudienz nach seinem Sommerurlaub erinnerte er am Mittwoch in Castel Gandolfo bei Rom an Edith Stein und Maximilian Kolbe. In ihrem Martyrium leuchte der Glanz der Liebe, der die Schatten von Egoismus und Hass besiegt, so der Papst vor tausenden Pilgern in seinem Urlaubsdomizil.

Märtyrer: Edith Stein und Maximilian Kolbe (DR)
Märtyrer: Edith Stein und Maximilian Kolbe / ( DR )

Noch auf dem Höhepunkt der Nazi-Verfolgung habe Kolbe an seiner Erkenntnis festgehalten, dass Hass keine schöpferische Kraft sei, betonte das Kirchenoberhaupt. «Nur die Liebe ist schöpferisch, zitierte er den polnischen Franziskaner.

Die aus einer jüdischen Familie stammende Edith Stein (1891-1942) war zum katholischen Glauben übergetreten und wurde bei einer Razzia aus dem Kloster im niederländischen Echt nach Auschwitz deportiert. Ihre Heiligsprechung 1998 stieß in jüdischen Kreisen auf Kritik. Der polnische Franziskaner Maximilian Kolbe (1894-1941) hatte sich anstelle eines Mitgefangenen in den sogenannten Hungerbunker einsperren lassen. Am 14. August 1941 wurde er im Konzentrationslager Auschwitz getötet.

Im Urlaub Gott nicht vergessen
Papst Benedikt XVI. ruft zudem dazu auf, im Urlaub Gott nicht zu vergessen. Ein Urlaub könne nur dann wirklich gut sein, «wenn der Mensch die Beziehungen zu den Mitmenschen und vor allem auch zu Gott, unserem Schöpfer, nicht außer Acht lässt», sagte das Kirchenoberhaupt. Urlaub müsse eine Erholung von Leib und Seele sein.

Vor 3.000 Zuhörern im Innenhof seiner Sommerresidenz erinnerte Benedikt XVI. an seinen eigenen Urlaub in Südtirol, von dem er am Montag zurückgekehrt war. Am Freitag, dem Fest Mariä Himmelfahrt, will der Papst in der Pfarrkirche von Castelgandolfo eine Gemeindemesse feiern.