Zum 600-jährigen Bestehen der spanischen Roma-Kultur hat Papst Franziskus die Bevölkerungsgruppe der "Gitanos" gewürdigt. Er verwies er auf "prophetische Werte" der Roma-Kultur wie Familiensinn, Pilgerschaft und die Fähigkeit, trotz Herausforderungen Freude zu empfinden. Anlass ist die Ankunft erster Roma-Gruppen auf der iberischen Halbinsel im Januar 1425.
"Gegenkultur" zu jenen, die Roma diskriminieren
Viele Werte des Roma-Volkes seien heutzutage nicht nur evangeliumsgemäß, «sondern auch prophetisch und kulturell gegen den Strom», lobte der Papst. Dies sei ein Beitrag der "Gegenkultur" der Roma in jenen Gesellschaften, die auf eine lange Geschichte der Diskriminierung dieser Volksgruppe zurückblickten.
Die Geschichte der Roma sei "von Missverständnissen, Ablehnung und Ausgrenzung geprägt", so Franziskus. Diskriminierung erlebe das Volk nicht nur in Spanien. "Aber selbst in den schwierigsten Momenten haben sie Gottes Nähe entdeckt", betonte der Papst und stellte eine Beziehung zwischen Gott und den Roma her: "Gott ist mit den Roma zu einem Nomaden geworden." Auch Jesus in Bethlehem sei "im Zeichen von Verfolgung und Wanderschaft geboren".