Papst wünscht sich Kanada-Reise Ende Juli

"Auf Wiedersehen in Kanada!"

Papst Franziskus wünscht sich nach eigenen Worten, Ende Juli nach Kanada zu reisen. Bei einer Begegnung mit kanadischen Indigenen am Freitag im Vatikan äußerte sich das Kirchenoberhaupt entsprechend.

Papst Franziskus mit Mitgliedern der "First Nations" (Kanada) am 31. März 2022 im Vatikan / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus mit Mitgliedern der "First Nations" (Kanada) am 31. März 2022 im Vatikan / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Wörtlich sagte Franziskus mit Bezug auf das Fest der heiligen Anna (26. Juli): "Dabei möchte ich dieses Jahr mit euch sein." Seine Ansprache endete er mit der Bemerkung: "Auf Wiedersehen in Kanada!" Obschon mehrfach von Mitgliedern der kanadischen Delegation erwähnt, hat der Vatikan eine solche Reise noch nicht offiziell bestätigt. . Bei der Audienz für Vertreter der First Nations, Inuit und Metis im Vatikan würdigte Franziskus zudem die Weisheit und Kultur der Indigenen. Diese drohten noch heute, Opfer verschiedener Formen neuer Kolonisierung zu werden.

Kanadische Delegation im Vatikan

Seit Sonntag hält sich eine größere Delegation indigener Volksgruppen aus Kanada zusammen mit Bischöfen des Landes in Rom auf. Hintergrund der Gespräche im Vatikan sind in den vergangenen Jahren zutage getretene Skandale um Misshandlungen und Missbrauch in kirchlichen Schulen für indigene Kinder, sogenannte Residential Schools. Die staatlich finanzierten Einrichtungen wurden vielfach von kirchlichen Trägern geführt. Für Erschrecken sorgten Massengräber von Kindern, die von den elenden Bedingungen in diesen Internaten zeugen.

Scham und Schmerz

Was ihm die Gäste aus Kanada über ihre Leidenswege erzählt hätten, habe ihn "mit Empörung und Scham" erfüllt, sagte der Papst. Empört sei er, weil sich viele immer noch weigerten, aus der Vergangenheit zu lernen. Scham und Schmerz hingegen empfinde er "wegen der Rolle, die Katholiken hatten, vor allem Verantwortliche im Bildungswesen".

"Für das beklagenswerte Verhalten dieser Mitglieder der katholischen Kirche bitte ich Gott um Vergebung", so Franziskus weiter. Er schließe sich den kanadischen Bischöfe und ihrer Bitte um Vergebung für das Unrecht damit an. Es sei offensichtlich, dass man die christliche Botschaft nicht in einer Weise weitergeben könne, die dem Glauben widerspreche.

Was die weitere Aufarbeitung der kirchlichen Rolle in den Residential Schools wie in der Kolonialzeit betreffe, stehe die Kirche aufseiten der Indigenen. Diesen Weg, für den das Treffen in Rom eine wichtige Station war, wolle sie weitergehen. Eigens bedankte sich Franziskus bei Kanadas Bischöfen für ihren Mut, sich demütig der dunklen Geschichte zu stellen und diese aufzuarbeiten.

Quelle:
KNA